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geschrieben 2021 von Bjarne Pfennig (BjarneP).
Veröffentlicht: 15.03.2021. Rubrik: Grusel und Horror


Der Kameramann

Die Welt stand in Schockstarre. Menschen weinten und beteten und starrten zum Himmel hinauf, hinein in das Feuer. Ein Brocken aus Stein, gekommen aus den Tiefen des Universums, vielleicht auf seinem Weg gesandt von höheren Mächten, einem Gott, der sich nach Rache sehnt.
Auf dem Dach eines Hochhauses stand ein Mann, sah zum Himmel hinauf – zu dem Felsen, welcher das Ende sein sollte.
Doch er bangte nicht, nein, auf seinem Gesicht formte sich ein Grinsen.
Er war nicht der Einzige. Hunderte standen an Ecken und in Gassen, an Stränden und Promenaden, überall auf der Welt, sie alle sahen zum Himmel hinauf. Sie alle hatten dasselbe Gesicht und dasselbe Grinsen auf den Lippen. Der Mann auf dem Dach zögert nicht. Oh ja, er hatte so lange auf diesen einen Moment gewartet, diesen einen von hundert Milliarden. Er griff hinter sich in seine Tasche und zog eine Kamera hervor, eine große schwarze Kamera. Die Männer überall, welche sein Gesicht und Grinsen trugen, zogen ihre Kameras, und sie drückten die Knöpfe.
Das Feuer, es kam näher, immer weiter. Die Erde begann zu rütteln. Der Felsen verdeckte den Himmel und die Sterne. Die Kameramänner, ja sie sahen, sie fühlten es in ihren Knochen, sie wussten, was geschah, was geschehen würde, wie es immer geschah, denn sie waren überall.
Die Meere kochten. Die Menschen schrien. Die Kameramänner, sie grinsten.

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