Veröffentlicht: 09.10.2020. Rubrik: Unsortiert
Von Stühlen und ihrem Einfluss auf den Menschen
Von Stühlen und ihrem Einfluss auf den Menschen
Kapitel 1: Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und ein Stuhl.
Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und ein Stuhl. Der Stuhl. Welche Bedeutung soll er nur dem Stuhl zuordnen? Diese Frage quält ihn seit dem er die Idee hatte sein vermeidlich literarisches Genie,
der Öffentlichkeit nicht länger zu enthalten. Alles hatte eine Bedeutung das Bett, der Schrank, der Tisch, nur der Stuhl, der hatte keine. Warum? Warum überhaupt ein Stuhl, welche Bedeutung soll ein Verdammter Stuhl schon haben ? Welche Bedeutung soll ein Bett, ein Schrank und Ein Tisch haben ? Er steht auf. Er setzt sich wieder, …. auf den Stuhl. Auf einem Stuhl sitzt man der sagt nichts der bedeutet nichts warum also der Stuhl? Was dachte er sich als er den Stuhl erstmals in seinem Stück erdachte? Er weiß es nicht mehr. Er steht wieder auf. Er entfernt sich einen schritt von dem Stuhl. Da steht er ein einfacher aus holz gebauter Stuhl vor seinem Schreibtisch auf dem das Manuskript ruht. Er blickt ihn an, lange. Welche Bedeutung hast du? Er stand nun im Raum als würde er eine Antwort abwarten, eine Antwort von der er selbst wusste sie würde nie kommen, denn es war ein Stuhl von dem er sich eine Antwort erhoffte. Er schaute verzweifelt aus dem Fenster es war dunkel geworden er hatte heute lang geschrieben, bevor er zum Stuhl kam.
Jener Stuhl welcher ihn nicht loszulassen schien. Warum? Warum tat der Stuhl das, warum quälte er ihn so sehr? Er wurde wütend beruhigte sich aber schnell wieder denn es hatte keinen Sinn sauer auf einen Stuhl zu sein. Der verdammte Stuhl, bis hierhin war alles einfach, es sprudelte aus ihm heraus wie nie etwas zuvor bis der Stuhl kam. Der Stuhl schien eine Bedeutung zu haben sonst würde er das geschehen nicht so sehr beeinflussen doch welche? Er war müde. Er beschloss sich ins Bett zu begeben, wenn er eine Nacht darüber schliefe, so dachte er, würde er des Problems Lösung finden. Er ging Schlafen.
Kapitel 2: Er hatte Hunger.
Der nächste morgen brach langsam an. Pünktlich, wie für diese Jahreszeit üblich, ging die Sonne auf und weckte ihn aus seinem Schlaf. Er stieg aus dem Bett und warf seinen Morgenmantel über.
Er ging in die Küche. Er kam zurück mit einer Tasse Kaffee und setzte sich auf den Stuhl.
Es fiel ihm sein Manuskript ins Auge. Er blätterte es auf, bis auf die Seite wo er gestern stoppte, die Seite auf dem der Stuhl erschien. Er las die Letzten Worte. Die Nachtruhe hatte nicht die gewünschte Erkenntnis gebracht. Er war der Lösung nicht näher als gestern.
Der Stuhl, dieser Stuhl dachte er sich. Die Bedeutung blieb ihm weiter verschlossen. Er grübelte sinnierte und reflektierte was der Stuhl wohl aussage. Doch nichts. Nichts konnte er erdenken. Obwohl er sich große mühe gab. Stunde um Stunde Verrannte. Und nicht in einer dieser Stunden kam er der Lösung näher. Den halben Tag hatte er vertrödelt. Es war Mittag. Er beschloss hinaus zu gehen um etwas zu essen. Und als er so den Gehsteig entlang marschierte, so hob er seinen blick
und wurde langsamer, er vermochte fast stehen zu bleiben. Er blickte die Leute an. Die Frau zu seiner linken, das Kind gegenüber, der Herr an der Ecke sie alle blickte er an. Er blieb stehen und schaute Intensiver. All diese Menschen, so stellte er fest, gingen mit einer Unbeschwertheit durch die Straßen welche er bei sich vermisste. Lag es am Stuhl?
Dämlich dachte er sich. Ein Stuhl könne ihn nicht beschweren, oder?
Er war verwirrt, war es nun der Stuhl welcher ihn beschwerte? Obgleich er diese frage zunächst unbeantwortet lies so ging er essen. Es schmeckte ihm gut. Er hatte hunger.
Kapitel 3: Eine Woche
Eine Woche war vergangen. Der Alltag hatte wenige Gedanken an den Stuhl zugelassen, doch saß er nun wieder an seinem Manuskript. Wieder beim Stuhl. Wieder auf dem Stuhl. Wieder die gleiche Frage. Die Frage nach der Bedeutung des Stuhls. Er war fest entschlossen des Problems binnen des Tages Herr zu werden. So sinnierte er wieder. Der Erfolg blieb aus. Er wollte wütend sein, beschloss aber es nicht zu sein, weil es ihm der Stuhl nicht wert wahr. Im Geheimen war er wütend. Er wusste es jedoch gekonnt zu verbergen. Er bereitete sein Bett und schlief. Als nun der nächste Tag hereinbrach, fiel er ein zweites mal in die unglückliche Situation, das Problem nicht
über Nacht gelöst zu haben. Er glaubte fast ein deja vu ereilte ihn. Einen unterschied gab es jedoch. Der Hunger traf ihn diesmal am Morgen. Das veranlasste ihn etwas zu essen. Vielleicht käme der Erfolg ja auch von ganz allein würde er vor dem sinnieren etwas essen. Drum aß er. Eine Scheibe Brot. Eine Scheibe Brot belegt mit seinem liebsten Käse. Er holte den Käse jedes mal frisch aus der Molkerei. Er aß in rasantem Tempo. Es schmeckte herrlich. Beflügelt vom Geschmack des Käses sank er auf den Stuhl. Er blickte auf den Schreibtisch, den Stift schon in der Hand, fest entschlossen zu schreiben. Doch er schrieb nicht. Die Spitze des Füllfederhalters vermochte einen hauch von einem Millimeter vor dem Papier zu stoppen. Er verharrte bestimmt Zehn Minuten in dieser Position. Zehn Minuten gefüllt mit nichts. Gefüllt mit Leere. Zehn Minuten, überhaupt gefüllt?
Alles muss doch einen Inhalt haben. Das Glas dort, gefüllt mit Wasser. Der Schrank gefüllt mit Kleidung. Das Manuskript, gefüllt mit Worten. Der Stuhl, gefüllt mit einer Bedeutung? Welche Bedeutung?
Kapitel 4: Frühling
Vogel Gezwitscher. In der ferne der hämmernde Specht. Ein lieblicher Duft der ersten Blüten. Kitzelnde Sonnenstrahlen gepaart mit einem lauen Westwind. Ein herrlicher Tag. Der Frühling hält ungestüm Einzug. Langsam wacht er auf. Er hebt seinen Kopf langsam vom Manuskript empor.
Er sitzt auf dem Stuhl. Immer noch. Er hatte am Schreibtisch geschlafen. Er erhebt sich mit einer leichten ruckartigkeit. Wendet sich nach dem Fenster und Blickt in die Ferne. Er erblickt die Schönheit der Natur. Die Farben leuchten hell, die Balztänze imponieren. Frohe klänge schallen von nah und fern. Er liebt die Natur. Er liebt den Frühling. Zu Beginn jeden Frühlings sah man ihn lächeln. Sah man ihn froh. Heute aber blieb sein Gesicht kalt. Starr. Fast Gefroren. So als hielte der Winter noch alles fest im Griff. Ihn durchfuhr Wut. Unbeschreibliche Wut auf den Stuhl. Selten war er so wütend gewesen. Doch die Wut sollte nicht lange anhalten, rasch schlug sie in trauer um.
Warum genau wusste er nicht. Er wollte es auch nicht wissen. Viel lieber wollte er den Kopf frei haben um über den Stuhl nach zu denken. Er setzte sich auf den Stuhl. Er schaute das Manuskript an. Machte ihn der Stuhl traurig? Unsinn! Sicher? Das Manuskript krachte gegen die Wand. Er hatte es vom Tisch gestoßen. Ein Stuhl ist ein Stuhl, nicht mehr, nicht weniger schrie er durch den ganzen Raum. Er war erschrocken. Warum schrie er? Er schrie nie. Er sank zurück auf den Stuhl,denn er war ,ohne es zu merken, aufgestanden. So saß er nun da: die Hände auf dem Schoß, der Blick auf das Manuskript. Stille füllte den Raum. Sein leiser Atem war zu hören. Ein wenig Schneller als sonst, der Aufregung wegen. Doch war es auch ein Zeichen der Verzweiflung. Jene Verzweiflung über die Frage nachdem Stuhl. Obwohl es bereits Mittag war, hatte er keinen Hunger.
Kapitel 5: Schmetterlinge
Der Sommer erreichte seinen Zenit, als er den Frühling ein letztes mal Revue passieren ließ. Hatte sich seine Schönheit him zum Anfang doch kalt verschlossen, so umkreisten ihn zum Ende tausende Schmetterlinge. Nach dem ihm der Hunger auf Wochen vergangen war, aß er nun für drei. Dennoch war dieser Zustand mit dem Sommer vorbei. Es zog ihn in die selbe leere, welche er gerade erst füllte. Nun stand er auf diesem Hügel bei Sonnenaufgang und dachte auch an den Stuhl. Tatsächlich war dem Stuhl, ein Bein weggebrochen und somit konnte er nicht mehr am Schreibtisch sitzen um an seinem Werk zu Arbeiten. Mit der Entfernung zu seinem Schaffen verwarf er seine Ansätze und sein Werk sollte unvollendet bleiben.