Veröffentlicht: 17.07.2020. Rubrik: Lyrisches
Ohne Dich
Es war an einem verregneten April Nachmittag.
Nass, kalt, grau. Anorak Wetter.
Ein wenig lustlos, den Blick gesenkt lief ich über die glänzend Polierten Steinplatten, als mich ein zarter Lichtstrahl, ein Schein, der durch das nasse Grau seinen Weg kurz gefunden hatte, auf Dich aufmerksam machte. Inmitten einer kleinen Gruppe, standst Du da. Du warst eine von vielen, aber mit ein wenig mehr Glanz als die anderen.
In diesem, einen Augenblick war es um mich geschehen!
Ich wollte nur Dich! Von Anfang an.
Deine Form, deine Eleganz, die Sportlichkeit. Und das Rot stand dir besonders gut.
Beim zweiten Mal nahm ich Dich mit.
Egal wo wir waren, die Blicke waren Dir gewiss.
Wir hatten einige Höhen und Tiefen.
Mal ging es steil Bergauf, auf glatter Straße. Scheinbar dem unendlich blauen Horizont entgegen.
Mal war es steinig, uneben und mit vielen Hindernissen ging es bergab.
Mit Deiner Leichtigkeit aber tänzeltest Du um jedes Hindernis, mich vor Sturz bewahrend.
Wir gehörten zusammen.
Denn nur zusammen waren wir doppelt schnell.
Es war immer schön, Dich unter mir zu spüren. Vorne weich und federnd. Hinten stramm und ungedämpft. Jede Wurzel, jedes Schlagloch mit Dir zu erforschen. Oft ungeschützt war ich auf Dir. So tief das Vertrauen.
Deine Leichtigkeit war mein Verhängnis.
Jetzt hat Dich ein anderer.
Dich mir gestohlen!
Vielleicht kettete ich Dich zu fest?
Oder Doch zu leicht?
Der Weg ist nun wieder trist.
Wie soll ich ihn nur schaffen, mit bloßem Fuße und ohne Dich?
Mein Mountainbike