Veröffentlicht: 23.04.2020. Rubrik: Unsortiert
Was gibst du mir?
Ich traf dich an einem Mittwoch, die wichtigen Prüfungen gerade hinter uns. Da saßt du völlig ahnungslos, genauso wie ich. Dass wir eine so enorme Wirkung aufeinander haben wusste zu dem Zeitpunkt noch keiner. Wir scherzten mit unseren Freunden, spielten ein Trinkspiel solange bis wir uns näher kamen. Die Verbindung, die wir zueinander hatten war unglaublich. Sie schlug ein wie ein Blitz und jeder um uns herum konnte es spüren. Da haben sich zwei gefunden dachten sie. Damit waren sie nicht allen. Ich dachte es auch. Du kamst zu mir in meine Dachgeschosswohnung, wir rauchten einen Joint und unterhielten uns pausenlos. Belanglose Worte, wenn man das mit dem Gefühl beiderseits vergleicht. Sie sagten nichts aus, waren fast wie eine kleine Ablenkung damit wir nicht sofort übereinander herfallen. Ich hielt es nicht mehr aus und küsste dich. Du warst verhalten, zu verhalten für die Gefühle, die im Spiel waren. Der Grund wurde mir sogleich offenbart, du sagtest mir, du hast eine Freundin. Jemanden, dem dein Herz schon gehört. Unerwartet für mich, schmerzhaft für uns beide. Dein Herz pochte wie wild als du gingst. Drei Monate konnte ich nur an dich denken. Vereinzelte Nachrichten, um die Distanz erträglicher zu machen, kommen bis heute. Belanglose Worte, deren Bedeutung nicht im Inhalt liegt. Wieso fällt es so schwer auszudrücken, was man fühlt? Dann wird es real und das ist nicht auszuhalten für uns beide. Langsam verblasst die Sehnsucht, die Trauer bleibt. Ein anderer Zeitpunkt hätte alles verändert. Und was bleibt mir? Deine Nachrichten, deren Bedeutung nur ich sehe.