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geschrieben 2021 von peter wright (benoit).
Veröffentlicht: 18.09.2021. Rubrik: Spannung


Therese

Therese

Bordeaux, 1952

Therese ist nicht normal. Sie macht keinen Spaß und hat keine Freunde. Sie findet alles und jeden zu langweilig. Sie ist schlicht, stolz und scheu. Im Wald spazieren gehen und am Feuer lesen sind ihre beiden Freuden. Sie ist 19.

Paul ist leider normal. Genüsslich trinken, auf den Pferden spielen, die Mädchen jagen, sind seine Freuden. Er tobt, als gäbe es kein Morgen. Er hat gerade seinen Militärdienst beendet. Er ist 19.

Das ist egal. Beide sind Erben eines großen Weinvermögens. Die Eltern sind sehr reich und gut vernetzt. Alles liegt an ihren Fingerspitzen. Ihnen kommt die Idee einer Fusion. Therese und Paul sind trotz ihrer Einwände verheiratet. Die Flitterwochen in Spanien waren eine schwierige Erfahrung.

Therese verachtet und vermeidet das Leben wie gewohnt. Paul tobt wie immer.

Eines Nachts kehrt Paul sehr betrunken nach Hause zurück. Er kann kaum die Treppe erklimmen. Er will Sex mit Gewalt, Therese nicht.

Am nächsten Morgen tritt das Dienstmädchen über Paul, der in seinem Erbrochenen auf der Treppe liegt. Betrunken wie immer! Stunden später ist Paul nicht aufgestanden. Das Dienstmädchen stellt fest, dass er tot ist. Die Polizei wird angerufen. Ein verdächtiger Tod mit einigen Spuren, sagen sie.

Die Autopsie stellt fest, dass Paul in seinem Erbrechen ertrunken ist. Abdrücke am Körper stimmen mit einem leichten Sturz überein. Nicht genug, um zu betäuben oder zu töten. Damit beendet die Polizei den Fall.

Aber Pauls Eltern sind sehr wütend. Natürlich ist es ein Mord! Therese muss ihn weggestoßen haben, die Treppe hinunter ... Die Polizei muss ein MordFall gegen Therese einleiten. Die Eltern kennen den Provinzsenator. Er kennt den Präfekten der Gegend. Er kennt den Polizeiinspektor.

Der Fall wird vor einem Richter eröffnet. Die Beweise sind Indizien. Therese ist ihr schlimmster Feind. Sie zappelt und achtet nicht darauf. Es ist zu langweilig. Eine Verurteilung wegen Mordes bedeutet Tod durch Guillotine. Sie bestreitet, Paul die Treppe hinunter zu schubsen und zuckt mit den Schultern. Und bestreitet es wieder.

Schließlich schließt der Richter den Fall ab. Er findet keine Anklage gegen Therese. Der Wald, der Kamin und die Bücher heißen Therese wieder zu Hause willkommen.

Nach dem Film Therese Desqueyroux von Georges Franju.

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