Veröffentlicht: 16.12.2022. Rubrik: Menschliches
Das wundersame Mirkofon
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Das wundersame Mirkofon
Christina war 16 Jahre alt. Sie lebte mit ihrer Mutter, ihrer ältern Schwester und ihrem Bruder in einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg. Mit ihnen lebte auch ein Kater namens Kazemir. Christina sollte eigentlich schon in die 8 Klasse gehen. Doch Christina war anders als andere Kinder. Als Kind hatte sie immer schlechte Noten in Deutsch und bekam von ihrer Mutter Janet ständig zu hören: “ Mein Gott, schon wieder nur eine Vier, du wirst es nie zu etwas bringen”. Als Christina anfangen sollte, Englisch zu lernen, sagte ihre Mutter sogar zu ihr: “Englisch, wie kommen deine Lehrer denn auf die Idee? Sind die jetzt völlig verrückt geworden?" und dabei lachte ihre Mutter laut. Dies war zu einer Zeit, als sich Christinas weiterer schulischer Werdegang entscheiden sollte. Geimeinsam mit ihrer Mutter entschieden dann die Lehrer, Christina für eine Förderschule zu empflehen. Diese besucht Christina seit einem halben Jahr. Sie fühlt sich im Prinzip auch ganz wohl, aber auf ihre Geschwister ist sie schon manchmal neidisch.
“Mama, guck mal, ich habe eine Zwei in Deutsch”, hörte sie Andrea oft rufen. “ Toll", lobte Janet ihre ältseste Tochter , streichelte sie und gab ihr 10 Euro extra Taschengeld. Für ihren Bruder Martin veranstaltete die Mutter mal eine Party, um ihn für eine Eins in Biologie zu belohnen. Eines Tages saß Christina in der Schule und weinte. Da kam ihr Lehrer Herr Siegesmund zu ihr: “ Christina, was ist los mit dir?” “Ich bin ein Loser, ich kann gar nichts und und bin zu nichts zu gebrauchen”, sagte Christina. “Unsinn, wie kommst du denn darauf?”, fragte ihr Lehrer. Christina erzählte ihrem Lehrer von ihrem Kummer. Herr Siegesmund sagte: "Jeder Mensch hat ein anderes besonderes Talent, eine Sache die er ziemlich gut kann. Dafür kann er andere Dinge vielleicht nicht so gut, bei dir ist es Lesen und Schreiben, was dir schwer fällt, aber es gibt auch Dinge die dir leicht fallen”. “Ach ja, was denn zum Beispiel?”, fragte Christina. Herr Siegesmund machte: “Hhhmmmm”, “sehen Sie Ihnen fällt auch nichts ein”, sagte Christina wütend und wollte gehen. “ Warte, lauf nicht gleich weg, dass mir nichts einfällt, liegt nur daran, dass ich dich nicht gut genug kenne, wir müssen es eben einfach herausfinden. Probiere doch mal unsere AG,s aus”, sagte Herr siegesmund. Genau das tat Christina dan auch: Sport AG,s liefen nicht so gut, schreiben auch nicht, aber das wusste sie ja, Musik war auch eher ein Reinfall und malen mochte sie nicht. Am Ende blieb nur noch eins: Vorsingen im Schulchor. Herr Siegesmund saß im Publikum und drückte ihr die Daumen, Christina brachte aber nur ein “Ssssssccccchhhhiiiiuuuu", heraus und rannte anschließend weinend davon. Ihr Lehrer Herr Siegesmund bemerkte dies und redete nach dem Wochenende mit ihr: " Gib nicht gleich auf, ich bin sicher du kannst das”. “Aber Sie haben doch gesehen was passiert ist, warum sollte ich es erneut versuchen”, fragte Christina enttäuscht. Da gab ihr Herr Siegesmund ein Mirkofon uns sagte:” Wir werden dieses Mirkofon an den Verstärker anschließen, es ist ein besonderes Mirkofon, auch wenn du verstummst, wird dein Lied weiter erklingen”. “Wirklich?”, fragte Christina skeptisch. “Klar, oder glaubst du mir etwa nicht?”, fragte er ironisch. “ Vielleicht lassen sie dich nächsten Monat beim Talentwettbewerb auftreten, wenn du die Aufnahme schaffst?”. ” Wer, weiß wer dann kommt?”, fragte er vielversprechend. Christina versuchte es erneut und sang: “ the Amazing grace” aus dem Kopf. Sie wurde im Chor aufgenommen und sang beim Talentwettbewerb mit. Im Publikum saßen Janet, Martin und Andrea und applaudierten, bis alle andren aufhörten und sie merkten, dass sie nur noch als einzigste klatschten, was ihnen wohl recht unangenehm war, nur deshalb hörten sie dann auch auf. Christina bemerkte, dass ihr Mirko gar nicht angeschlossen war und sprach Herrn Siegesmund darauf an . "Ich wollte dir nur Mut machen, es gibt keine magischen Geräte, die von alleine agieren, das weißt du doch eigentlich". “ Aber es hat doch so gut funktioniert”, Christina guckte ihn irritiert an. “Ja, meine Kleine, das warst allein du”.