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geschrieben von Peter Winter (peter1965).
Veröffentlicht: 11.01.2022. Rubrik: Unsortiert


Brennpunkt Naschmarlt

1.   Deutschland, Berlin, 20.04.1937, 06.00 MEZ, Alexanderplatz

Es ist das 4 Jahr seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland. Deutschland ist wieder eine aufstrebende Macht in Europa – 1935 wurde das Saarland zurückgeholt, 1936 das Rheinland besetzt und die Siegermächte des 1 Weltkrieg verhielten sich ruhig. Auch die Verabschiedung der Nürnberger Rassegesetze 1935 und die darauffolgenden Einschränkungen in den Freiheiten der jüdischen Bevölkerung Deutschlands wurden von den freien Staaten der Welt kommentarlos akzeptiert. Auch die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Spaniens durch die Bereitstellung militärischer Hilfe in Form der Legion Kondor wird hingenommen. Widerstand gibt es hier jedoch in Form der internationalen und der sowjetischen Bataillone die die Republik unterstützen.
Die Welt will Frieden und ist gerade dabei die größte Wirtschaftskrise seit Menschen- gedenken zu meistern – daher scheint man bereit zu sein Diktaturen, wie sie in Italien und Deutschland entstanden sind bzw. in Spanien im Entstehen sind hinzunehmen. Statt Verurteilungen und Sanktionen erhielt das Deutsche Reich sogar den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele und auch die Olympischen Sommerspiele im Jahr 1936. Hitler konnte der Welt sein Deutschland präsentieren, welches er aus der Krise in eine aufstrebende wirtschaftliche und politische Macht in Europa geführt hat.

An diesem Tag ist ganz Berlin ist mit Hackenkreuzfahnen geschmückt. An jedem Fahnenmast, über jedem Haus, an jedem Fenster sind die roten Fahnen mit dem weißen Kreis und dem schwarzen Hackenkreuz zu sehen. Berlin ist bereit für des Führers 48en Geburtstag.

Im Stiegenhaus des Hauses Nr. 5 am Alexanderplatz ist Lärm zu hören. Schwere Stiefel steigen die Steintreppen bis in den 2 Stock des Hauses empor. Vor der Tür mit dem Schild „Rosa und David Rosenthal“ machen die Tritte halt. 2 Männer in schwarzen Ledermänteln, breitkrempigen Hüten und 2 Schutzpolizisten stehen vor der Türe. Einer der dunkelgekleideten Männer pocht an die Türe. „David Rosenthal, hier ist die Polizei! Öffnen Sie sofort die Türe!“ Es wird heftig an die Türe gepocht so, dass das ganze Haus den Besuch mitbekommt.
Zaghaft wird die Türe geöffnet und eine Frau blickt in den Gang – „Ja, bitte was kann mein Mann für sie tun!“. Die Männer schieben sich ohne eine Antwort an ihr vorbei in die Wohnung. Sie wird auf die Seite gedrängt.

„Wo ist ihr Mann Frau Rosenthal?“
„Er ist im Schlafzimmer. Was wollen sie von ihm. Er hat Nichts getan.“

Die Türe des Schlafzimmers öffnet sich und ein schmächtiger Mann im Nachthemd tritt heraus. Er setzt seine Brille auf.

„Ich bin David Rosenthal. Was verschafft mir die Ehre ihres morgendlichen Besuches? Was kann ich für sie tun?“

„Sie können uns ein paar Fragen beantworten, Herr Rosenthal. Aber nicht hier. Ziehen sie sich an und kommen sie mit ins Präsidium. Ich denke es wird nicht lange dauern, aber aus Gründen der Geheimhaltung ist es wichtig, dass sie mitkommen. Also rasch – ziehen sie sich an und keine Dummheiten.“
„Wo bringen sie ihn hin?“ fragt Rosa Rosenthal.

„Wie gesagt er kommt mit uns aufs Präsidium, wird uns ein paar Fragen beantworten und, wenn diese bestehende Bedenken und Unklarheiten ausräumen ist er am Abend wieder daheim. Also halten sie uns nicht auf.“

David Rosenthal geht in das Schlafzimmer öffnet den braunen Kleiderkasten und holt ein weißes Hemd, grauen Anzug und eine rote Krawatte heraus. „Moment, die Herren bin gleich fertig“. Aus der Kommode noch frische Unterwäsche und graue Socken. Dabei vergewissert er sich ob der doppelte Boden in der untersten Schublade gut geschlossen ist und auch bei einer Hausdurchsuchung die darin verwahrten Dokumente nicht gefunden werden würden.

Mit der frischen Kleidung begibt er sich in das Bad und ist nach einigen Minuten bei den Polizisten und Gestapo-Leuten. „Meine Herren, ich bin bereit. Lassen sie uns gehen“. „Wurde auch Zeit! Los jetzt und keine Dummheiten!“

Die 2 Polizisten gehen voran aus der Wohnung und die Gestapomänner nehmen David Rosenthal in ihre Mitte. Rasch gehen sie die Treppen hinunter und verfrachten David Rosenthal in eine schwarze BMW-Limousine, die vor dem Haus geparkt ist. Ein Gestapomann setzt sich ans Steuer und David Rosenthal muss auf der Rückbank Platz nehmen flankiert von einem Polizisten und dem zweiten Gestapomann. Der 2 Polizist nimmt vorne Platz nachdem er Schaulustige mit den Worten „Gehen sie weiter. Hier gibt es Nichts zu sehen!“ vertrieben hat. Der Wagen setzt sich in Bewegung und Rosa Rosenthal sieht ihm aus dem Fenster nach.

Sie weiß was in diesem Fall zu tun ist.

Kapitel 2 in Arbeit

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