Veröffentlicht: 18.03.2018. Rubrik: Persönliches
Abschied
Es war einer dieser verregneten Oktober Tage. Einer derjenigen, an denen alle Farbe aus der Welt genommen scheint und alles ganz in grau ist. Einer dieser Tage, an denen die Regentropfen wie kleine nasse Geister zu Boden fallen, um die Erde zu bevölkern; Nass, kalt und grau.
Sie hielt sich an ihm fest, gerade so, als würde sie den Halt, den sie ihm so oft gab nun selbst benötigen, um nicht auf die Nassen Steine hinab zu sinken.
Die Steine; Nass und Kalt, wie ihrer beider Wangen.
Ihr vom Regen und den Tränen nasses Gesicht lag vergraben zwischen seinem Kopf und seiner Schulter.
Alleine standen sie da, im Regen, wie eine Skulptur, die zwei Liebende im Leid ihrer Situation zeigt.
Als er sie ansah und ihr das vom Regen nasse Haar aus dem Gesicht strich, sah sie in ihm den selben Schmerz, den sie tief in sich spürte und der der einzige Grund war, dass sie nun dort standen; Eng ineinander verschlungen und sich gegenseitig Halt gebend.
In dem Blick, den sie sich durch die graue Luft und den Regen teilten, lag all die Liebe, die ein Mensch für einen anderen Menschen empfinden kann. Doch er drückte auch den großen Schmerz aus, den beide in sich trugen und sie miteinander verband.
Als er sich von ihr löste und jede kleinste Berührung mit ihren Körper zu erleben versuchte, konnte selbst der Regen die Tränen in den Gesichtern nicht mehr verbergen.
Kalt, Nass und Grau; Die Luft die sie umgab, der Regen der zu Boden fiel, die Steine auf dem Bahnsteig und er, als er sich umdrehte um in den Zug zu steigen. Ein Schritt, der sie für eine qualvolle Zeit trennen würde.
Nun stand sie dort, allein. Müde sah sie den großen grauen Tropfen zu, wie sie sich am Boden zu einer Pfütze vereinten. Denn sie durften sich für immer aneinander heften und Eins werden. Für sie jedoch, war das ein Traum.