Veröffentlicht: 27.06.2019. Rubrik: Satirisches
Interessant – Nach der letzten Schulstreik-Demo …
Nach der letzten Schulstreik-Demo der vergangenen Woche hatten es einige der engagiertesten Kinder sehr eilig nach Hause zu kommen. Sie wollten früh ins Bett, denn bereits um vier Uhr sollte die Nacht für sie zu Ende sein.
So donnerten sieben schwere Autos in den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tages über die Autobahn, dem etwa 150 Kilometer entfernten Flughafen entgegen. In den Fahrzeugen befanden sich zumeist ein Elternpaar und zwei bis vier Schüler, sowie vereinzelnd ein Lehrkörper – je nach Kapazität des Wagens.
Einige Eltern ließen es sich nicht nehmen, ihr Kind persönlich zum Flughafen zu kutschieren, um es zum Abschied noch einmal in die Arme zu schließen und in sieben Tagen werden sie wieder zum Empfang ihrer Brut bereitstehen, wenn diese aus Spanien zurückgekehrt ist.
Trotz der Flugerfahrung, die die meisten der Jugendlichen bereits hatten, war unter ihnen eine gewisse Aufregung zu spüren. So waren doch die meisten mindestens einmal mit ihren Eltern in den Urlaub geflogen oder sind im letzten Jahr bei der Frankreichtour dabei gewesen. Diese Schülerreisen sind notwendig, da diese erheblich dazu beitragen, die Fremdsprachenkenntnisse der Lernenden zu verbessern – erklärte ein Lehrer – ohne diese Erfahrung, ist es ja quasi unmöglich, eine Sprache korrekt zu lernen. Man muss schon das jeweilige Flair des jeweiligen Landes einmal gespürt haben.
In der Wartehalle unterhielt sich die Gruppe begeistert über das bevorstehende Abenteuer und einige schmiedeten bereits Pläne für die nächste Streik-Demo, die sofort nach der Rückkehr starten sollte. Auch das Erlebte auf dem Streik vom Vortag wurde enthusiastisch diskutiert. Ist doch schön mit anzusehen, wie gewissenhaft die Kinder heutzutage sind und sich schon ganz wie die Erwachsenen verhalten. Durch Demos andere auf ein bekanntes Problem aufmerksam machen und sich selbst dann dafür wie verrückt feiern, um danach alles so weiterzumachen wie bisher.
Nächstes Jahr nach dem Abitur werden sich einige eine Auszeit gönnen und ein Jahr im Ausland – Neuseeland ist da ein beliebtes Ziel – verbringen. Diese Reisen sind für junge Menschen sehr wichtig, um für ihr zukünftiges Leben an der Discounterkasse gewappnet zu sein.
Mal sehen, was diese Generation in einigen Jahrzehnten auf die Beine gestellt hat. Vielleicht wird es ja genauso klasse, wie das, was die 68er Flower-Power-Peace-Generation so geleistet hat. Denn ist es nicht diese, die in den letzten fünfzig Jahren die Welt auf diesen interessanten Kurs gebracht hat?
AK
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