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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Marlies (Marlies).
Veröffentlicht: 20.01.2025. Rubrik: Nachdenkliches


Andreas

Schon in meinen Zeugnissen auf dem Gymnasium in den 70er Jahren stand:

" Andreas Noten könnten besser sein leider ist er oft unkonzentriert und verträumt."

Trotzdem machte ich ein gutes Abitur und erhielt einen begehrten Ausbildungsplatz bei der Stadtverwaltung.

Meinen Freundeskreis suchte ich mir ganz gezielt aus,
denn schon damals wusste ich
dass  nur die Menschen ,
mit den blauen Augen,
die Guten waren
und ich beispielsweise um Pkw-Besitzer mit ungeraden Nummernschildern ,
besser einen großen Bogen machen sollte.

Dieses geheime Wissen teilten mir die Wesen mit ,
die ganz offensichtlich für alle anderen Menschen unsichtbar waren.

Mein Freundeskreis zog sich immer mehr von mir zurück, ich galt als rauschgiftsüchtiger Spinner.
Dass ich niemals Kontakt zu Drogen hatte glaubte mir selbst meine Mutter nicht.

Im Laufe der Zeit wurde ich immer mehr zum Eigenbrötler.
Die wenigen Menschen die noch zu mir hielten rieten mir immer öfter   ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen

. Zunehmend bedrängt wurde ich auch von den mich ständig begleitenden Wesen,
die immer häufiger anfingen mich zu bedrohen.
Inzwischen hatte ich schreckliche Angst vor ihnen.

Viele Tage schloss ich mich in meiner Wohnung ein , setzte mich in die hinterste Ecke meines Bettes und spannte den Regenschirm auf um mich darunter vor den grauenvollen Gestalten zu verstecken.

Als meine Mutter bemerkte dass ich nichts mehr aß und ich immer dünner wurde, schaltete sie einen Amtsarzt ein.
Der erkannte sofort in welch lebensbedrohlichen Verfassung ich mich befand.

Die mich begleitenden Kreaturen befahlen mir diesen Arzt als Feind zu erkennen und ihn zu vernichten.
Ich kämpfte ich mit aller Kraft gegen ihn an.
Panik verlieh mir Riesenkräfte.

Erst die herbeigerufene Polizei vermochte mich zu bändigen. Ich kam in eine Klinik.

Nach kurzer Zeit die Diagnose:
          " Schizophrenie "

Inzwischen weiß ich dass die,
für alle anderen unsichtbaren Gestalten,
nur in meinem kranken Kopf existieren.

Heute bin ich über 60 Jahre alt und lebe , stark medikamentiert,
in einem betreuten Heim.

Die Schizophrenie ist bis heute nicht heilbar

counter4xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Kargut am 20.01.2025:
Kommentar gern gelesen.
Eine traurige Geschichte, die ich aber sehr gerne gelesen habe.
Liebe Grüße
Kargut




geschrieben von Jens Richter am 20.01.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Marlies, schön wieder etwas von Dir zu hören und zu lesen.
Die Geschichte ist zwar im Gegensatz zu Deinen vorherigen Beiträgen ziemlich traurig, doch das Schicksal von Andreas ist treffend beschrieben.
Ich kenne einige Menschen im Umfeld, die mit ähnlichen Problemen recht und schlecht den Tag verbringen und ja am Ende müssen es Psychopharmaka richten.
Viele Grüße von Jens





geschrieben von Bad Letters am 24.01.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ein Leiden das zeigt Marlies, das die Dinge die im eigenen Kopf vorgehen, weit weg weg von der Normalität sein könnten, ohne dass man es selbst ahnt.

MfG
Bad Letters

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