Veröffentlicht: 17.08.2024. Rubrik: Nachdenkliches
Studien
Mehr als eine halbe Million Bachelor – Master und Doktorarbeiten werden pro Jahr in Deutschland geschrieben. Von jeder dieser Arbeiten erwartet man neue, wissenschaftliche Erkenntnisse . Geht das ? Oder wird nicht bei Vielen das Rad neu, bzw. nur mit neuen Worten erfunden ?
Die Fernsehmacher füllen ihre Sendezeit mit bahnbrechenden Erkenntnissen, wie: Das Armutsrisiko ist bei Gutverdienern geringer als bei ungelernten Arbeitern. Oder: Die Lebenserwartung bei 90-jährigen ist kürzer als bei 40-jährigen. Die Quote der Ladendiebstähle ist bei Selbstscannkasser höher als bei herkömmlichen Kassen. Wow ! Da wäre ich nie drauf gekommen, aber ich habe ja auch nicht studiert. Wobei ich nicht nur das Ergebnis als Solches meine, sondern auch die Möglichkeit, dass man mit diesen Geniestreichen einen akademischen Titel erlangen kann.
Wer hätte gedacht, dass die Eltern-Kind-Bindung einen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern hat ? Ebenso verblüffend ist, dass man erst im Jahr 2022 zu dieser Erkenntnis gekommen zu sein scheint – es ist das Jahr einer Masterarbeit in Sozialpädagogik, mit diesem Titel. Primaten wissen das ganz ohne Studium und Bachelor und auch schon lange vor dem Jahr 2022.
Könnten Sie 40 Seiten für eine Bachelorarbeit füllen, mit der Bedeutung von Hashtags in der Werbung ?
Ein sehr beliebtes Thema sind auch Lebensmittel. Waren gestern Milchprodukte noch gesund, werden sie heute wegen ihres tierischen Ursprungs und einem möglichen Anstieg des Cholesterins verteufelt.
Wird um 10h Obst als wichtiger Lieferant von Vitaminen empfohlen, so warnt um 13h eine Reportage vor dem Genuss von Fruktose und einem steigenden Diabethesrisiko. Ein Hoch auf die Ernährungsforscher, die uns mittlerweile einreden, dass chemisch hergestellter Fleischersatz oder Mehlwürmer gesünder sind, als konventionelle Lebensmittel. Prost Mahlzeit – ohne mich.
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