Veröffentlicht: 19.06.2024. Rubrik: Nachdenkliches
Die schwere Lehre der Leere
Seit einiger Zeit bin ich so leergeschrieben, dass ich es hasse.
Der Zustand nichts auf Papier oder Monitor zu bringen, was nicht schon in einer alten Geschichte stand, flirrt wie Hitze über Asphalt in meinem Kopf.
Kein ruhendes Fundament, aus dem ich Sätze schöpfen kann, die ich übersättigt in meine Mitte schmeiße, um sie danach in Ruhe aus dem Haufen zu picken und zu aller Wohlsein zu sortieren.
So wie immer.
Stattdessen verspüre ich Rastlosigkeit, die Gedanken vertreibt und nicht einlädt.
Ideen, fragmentiert in Fetzen, die durch mich durchschiessen wie Formel-Eins-Boliden.
Zerrissen, durcheinander, glitschig, laut.
So schnell da und wieder weg, dass sie traumflüchtig erscheinen.
Fasse nach Rauch, Dunst, Nebel. Da und doch nicht da, wenn ich die Hand öffne. Glaube fest, ich hätte die Fliege gegriffen, die soeben dort saß. Schaue vorsichtig nach und habe doch nur die Vergangenheit ihrer Anwesenheit geschnappt.
Bin ich alle? Habe alles niedergeschrieben, was mich je bewegte? So kommt es mir gerade vor.
Andererseits schrieb ich diese Geschichte darüber.
Um zu hoffen, dass es weiter geht?
Möchte Neues finden, nachdem Altes verbraucht ist.
Gerade suche ich!