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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2024 von Marlies.
Veröffentlicht: 27.01.2024. Rubrik: Persönliches


Teil 1 Sommer 1951

1951

Im Sommer 1951 stellte die junge Frau entsetzt fest dass sie schwanger war.
           Schon zwei Jahre zuvor, als 15-Jährige, hatte sie ein Kind zur Welt gebracht.
Ein Junge, ungewollt, ungeliebt obendrein noch schwer  Herzkrank, hatte sie ihn, direkt nach der Geburt, in ein Heim abgeschoben .

Die bröckelnde Familiensituation wurde durch ihre Lebensweise noch weiter zerrüttet.

Und jetzt auch noch das ! !
Der Doktor hatte ihren Verdacht einer erneuten Schwangerschaft bestätigt.

Auf keinen Fall wollte sie dieses Kind zur Welt bringen !
Der einzige Ausweg lag darin, eine sogenannten "Engelmacherin" aufzusuchen um dieses Problem zu beseitigen.
Schwester Hilde war dafür bekannt, mit Hilfe von Stricknadeln oder ähnlichen Hilfsmitteln den Fötus zu entfernen.

Alle Versuche aber, den" Balg "
abzutöten, waren jedoch nicht erfolgreich.
Das Kind war stark und offensichtlich, wild entschlossen das Licht der Welt zu erblicken.
Die Familienstruktur zerbrach endgültig.

Im März 1952 kam ich zur Welt.
Ungewollt und ungeliebt sollte ich genau wie mein Bruder zwei Jahre zuvor in ein Heim abgeladen werden.

Meine Oma, inzwischen unglücklich in einer zerrütteten Ehe lebend, erbarmte sich meiner und nahm mich bei sich auf.
Opa und meine Tante zogen aus und ließen Oma und mich in einem kleinen , baufälligen Schrebergartenhäuschen allein zurück.
Für alle Familienmitglieder existierten wir einfach nicht mehr.

Die Frau, die mich zur Welt gebracht hatte, brachte innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre noch zwei weitere Kinder (Mädchen) zur Welt, heiratete den Erzeuger von uns drei Schwestern und lebte mit den beiden Kindern und ihrem Ehemann in einem schönen Haus.
Ihr Mann war für die damaligen Verhältnisse recht vermögend.

Hingegen waren Oma und ich für dieses" noble Paar" gestorben.

Trotz aller Startschwierigkeiten entwickelte ich mich zu einem kleinen, fröhlichen, starken Mädchen.

Die folgenden Jahre stellten mich aber weiterhin immer wieder hart auf die Probe.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 28.01.2024:

Liebe Marlies,
das ist eine sehr traurige Geschichte.
Ich hoffe Du hast Deinen Frieden mit Deiner Mutter und Deiner "Familie" gefunden.
Schön, dass Deine Oma ein Herz für Dich hatte.
Viele Grüße, Jens




geschrieben von Marlies am 28.01.2024:

Moin Jens,
Ich beginne gerade meine Autobiographie zu schreiben.
Irgendwie tut es mir auch richtig gut dass hier gleich zu veröffentlichen.
Dadurch werde ich es los
liebe Grüße
Marlies

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