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geschrieben von .Eichhörnchen..
Veröffentlicht: 01.08.2023. Rubrik: Aktionen


Äußerung zum Wettbewerb Juli + Wettbewerb August

Liebe Teilnehmer des Wettbewerbs im Juli!

Ich habe mich sehr über die vielzähligen Beiträge gefreut. Da eure Texte sehr schön waren, war es sehr schwer zu sagen, welcher Text der Beste ist.
Schließlich habe ich mich doch entschieden.

Ich weiß, dass ich versprochen habe, heute den Gewinner bekannt zu geben. Jedoch ist es so, dass ich gerne wissen würde, was ihr zu den eingereichten Geschichten denkt und wen ihr für den Gewinner haltet. Deshalb bitte ich euch, eure Meinung und euer Feedback über die einzelnen Geschichten/Gedichte in den Kommentaren von dem Wettbewerb Juli zu veröffentlichen. Zwar habe ich mich schon entschieden, aber es könnte sein, dass ein Kommentar von euch mich überzeugt und sich doch noch etwas ändert.

Meine endgültige Entscheidung werde ich Ende dieser Woche veröffentlichen, sodass ihr noch genügend Zeit habt, selbst eure Meinung zu äußern.

Ich bedanke mich nochmal, dass ihr mitgemacht habt und würde mich freuen, wenn ihr auch im August mitmachen würdet.

Viele Grüße
Eichhörnchen


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Wettbewerb August:


Jürgen hat eine sehr gute Idee vorgeschlagen (Vielen Dank dafür!), deshalb wird es in diesem Monat kein bestimmtes Thema geben. Dieses Mal müssen die Teilnehmer einen Satz, den ich vorgebe, in ihren Text einbauen.

Dies ist der Satz(Er kann am Anfang, in der Mitte, am Ende, überall eingesetzt werden ):Als ich aufwachte, wusste ich nicht, wo ich war. Also doch, ich wusste es, es war unsere Wohnung. Doch sie war irgendwie anders.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 02.08.2023:
Kommentar gern gelesen.

Da stimmt doch was nicht

Als ich aufwachte, wusste ich nicht wo ich war. Also doch, ich wusste es, es war unsere Wohnung. Doch sie war irgendwie anders. Nachdem ich kurz nachgedacht hatte, sah ich den Stuhl neben meinem Bett, auf dem ich immer die Kleidung ablegte, den Kleiderschrank mit Spiegelverglasung, den Wäscheständer unter dem Fenster und die Bilder an der Wand.

Dann merkte ich, was sich verändert hat. Es war nicht mehr der gleiche Geruch, die gleiche Atmosphäre. Der Geruch nach Geborgenheit, nach Einigkeit und nach Verlass. Eine Atmosphäre von absolutem Vertrauen.

Stattdessen roch es nach Gleichgültigkeit und Verlassen, es herrschte eine Atmosphäre von Verrat.

Wie konnte ich nur so ein Schwein sein. Nur weil meine liebe Liebe schon seit 5 Tagen bei ihrer kranken Mutter zu Besuch war, wie konnte ich nur so schwach sein und mich deswegen besaufen. Wie konnte ich mich nur von einer anderen anflirten lassen und ihr von unserem Kleiderschrank erzählen.

Wie konnte ich die andere nur mit zu uns nachhause nehmen, sie hätte sich noch nie beim Sex im Spiegel gesehen. Jetzt lag sie neben mir.

War es das alles wert. Jahre der Gemeinsamkeit in einer Nacht zerstört, unwiderruflich zerstört. Ich muss es ihr sagen. Sie wird mich dafür hassen. Zurecht hassen. Ich habe unsere Welt, ihre Welt, alles an was wir geglaubt haben, für immer vernichtet.

Als sie wieder von ihrer Mutter zurückkam, nahm ich allen Mut zusammen und wollte sie nicht weiter verletzen, indem ich es ihr verschwieg. Doch ich kam nicht zu Wort.

Sie erzählte mir von dem Pfleger ihrer Mutter und wie sie sich näherkamen.

Ich stand in unserer gemeinsamen Wohnung und wusste nicht mehr, wo ich war. Doch, ich wusste wusste es. Nur irgendwie war sie anders.






geschrieben von Sun-Go am 14.08.2023:

Ich kann nicht entkommen

Als ich aufwachte, wusste ich nicht, wo ich war. Also doch, ich wusste es, es war unsere Wohnung. Doch sie war irgendwie anders. Die ersten Sonnenstrahlen drungen durch die Vorhänge und warfen ein sanftes Muster auf den Boden. Die Fotos an der Wand, die Möbel, alles schien an seinem Platz zu sein, aber dennoch fühlte sich alles fremd an. Ein Gefühl der Verwirrung erfüllte mich, als ich mich aufsetzte und umsah.

Ich rieb mir die Augen, in der Hoffnung, dass das seltsame Gefühl verschwinden würde. Doch es blieb bestehen. Mein Blick fiel auf das Foto von uns beiden, das auf dem Nachttisch stand. Unsere lächelnden Gesichter, eng aneinandergeschmiegt. Es war, als ob ich mich erinnerte, und dennoch lag ein Gefühl von Unbehagen auf meiner Schulter. Wie ein unschuldiges Kind, welches versuchte meine Aufmerksamkeit zu bekommen, in dem es sanft an meinem T-Shirt zieht.

Langsam stand ich auf und ging durch die Wohnung. Jeder Raum, jede Ecke schien gleichzeitig vertraut und fremd. Der Duft von Kaffee stieg mir in die Nase, als ich die Küche betrat. Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, dass die Straße draußen anders aussah -nicht die vertraute Umgebung, die ich kannte.

Ich griff nach meinem Handy und sah mir die Uhrzeit an. Nichts Ungewöhnliches. Aber als ich meine Kontakte durchging, fand ich keinen Eintrag für Dich. Panik ergriff mich. Wo warst Du? Warum konnte ich Dich nicht finden?

Entschlossen griff ich nach meiner Jacke und verließ die Wohnung. Die Straßen draußen waren belebt, aber auch hier schien alles anders. Ich lief die Straßen entlang, in der Hoffnung, irgendein Zeichen von Vertrautheit zu finden. Plötzlich verirrte ich mich in der Stadt, in der ich großgeworden bin.

Schließlich erreichte ich den Park, den wir oft besucht hatten. Die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Momente überfluteten mich. Doch selbst diese Erinnerungen schienen verschwommen, als wären sie von einem Nebel umhüllt.

Ich setzte mich auf eine Bank und starrte auf den Teich. Leise hörte ich eine Stimme hinter mir: „Bist Du in Ordnung?“ Ich drehte mich um und sah Dich dort stehen – oder war es jemand, der Dir verdammt ähnlich sah? Die Unsicherheit ließ mein Herz schneller schlagen.

„Ja. . . ich denke schon“, antwortete ich, mit zittriger Stimme. „Aber alles fühlt sich so seltsam an, als ob ich in einer anderen Realität stecken würde. Klingt komisch, ich weiß…“

Du setztest dich neben mich und legtest sanft Deine Hand auf meine. „Ich weiß, was Du meinst. Es ist, als ob die Erinnerungen da sind, aber auch nicht. Als ob wir an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit sind.“

Wir saßen eine Weile schweigend da, und ich fühlte mich in Deiner Nähe ein Stück weit sicherer. Vielleicht war es nicht wichtig, zu verstehen, was gerade geschah. Vielleicht war es wichtiger, die Gegenwart zu akzeptieren und in ihr zu leben – egal wie fremd sie auch sein mochte. . .

Als die Sonne langsam unterging und der Himmel in warmen Farben erstrahlte, wurde das Gefühl der Vertrautheit etwas stärker. Vielleicht, dachte ich, sind Erinnerungen und Gefühle nicht nur an einen Ort gebunden, sondern an die Menschen, mit denen wir sie teilen. Und so saßen wir dort, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben.

Ich spürte, wie Du Deine Hand in meine legtest, so wie Du es immer getan hattest und mich durchzuckte der Gedanke, das aufmerksamkeitssuchende Kind, welches ich unbewusst versucht habe zu ignorieren. Der Grund, warum alles so vertraut und doch so fremd war.
Du warst nicht wirklich hier. Das war unsere Wohnung, unsere Straße, unsere Stadt. Es waren unsere Erinnerungen, unsere Liebe.

Ich schaute Dich an, ein bittersüßes Lächeln auf meinen Lippen: „Ich muss jetzt gehen.“ Du schautest zurück, Dein Lächeln so herzensgut, wie es immer in meinen Erinnerungen geblieben ist. Mit einem Hauch von Trauer nicktest Du mir zu: „Okay, ich bleibe hier.“
Ich schloss die Augen und spürte, wie die Wärme der Sonne mein Gesicht streichelte.

Als ich aufwachte, wusste ich wieder, wo ich war. Es war meine Wohnung. Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Vorhänge und warfen ein sanftes Muster auf den Boden. Die blanke Wand, die Möbel, alles war an seinem Platz. Das Lächeln vom Park auf meinen Lippen schaute ich auf den leeren Nachttisch: „Ich schätze manche Erinnerungen vergehen nie. All die Jahre, und ich kann Dir immer noch nicht entkommen.“





geschrieben von Christelle am 25.08.2023:



Rabenmutter

Ich dachte an gestern. Es ging hoch her. Ich, die ganz selten alkoholische Getränke konsumierte, ließ sich überreden, den „Aufgesetzten“ zu probieren.

„Aufgesetzten“ herzustellen, war Bernhards Leidenschaft: Weißer Kandis und Beeren wurden mit Branntwein in einer Flasche aufgesetzt, die dann anfangs alle paar Tage geschüttelt werden musste, um den Extraktionsprozess zu beschleunigen. Der Alkohol im Branntwein löst dann die Aromastoffe heraus. Die Flaschen bleiben meist mehrere Wochen stehen, bis die festen Bestandteile herausgefiltert werden. Dann ist der Schnaps trinkbereit.

Bernhard erntete jedes Jahr sehr viele Beeren in seinem Garten. Er benötigte einen Großteil für seine Schnapsproduktion, trotzdem blieb immer noch genug für die Familie und deren Freunde zum Naschen oder zum Kuchen backen.

In diesem Jahr gab es zu Bernhards Freude besonders viele rote Johannisbeeren, die manchem Zeitgenossen zum Naschen zu sauer waren. Umso mehr Flaschen vom Aufgesetzten produzierte Bernhard. Und die wurden gestern verkostet.

Am nächsten Morgen:
Als ich aufwachte, wusste ich nicht wo ich war.

Mein Kopf fühlte sich schwer an. Ich schaffte es kaum, die Augen zu öffnen, alles flimmerte im grellen Sonnenlicht, das durchs geöffnete Fenster drang, „Nein, das kann nicht mein Zuhause sein, bin ich etwa noch in Bernhards Wohnung?“ dachte ich verwirrt.

Dann erkannte ich die Bilder an der Wand. Also doch, ich wusste es. Es war unsere Wohnung, doch sie war irgendwie anders.

Es war ungewohnt still, ich vermisste das Schnarchen meines Mannes, der normalerweise neben mir lag, wenn ich morgens aufwachte. Doch er war wohl schon aufgestanden. Auch das Gebrabbel meiner acht Monate alten Tochter war nicht zu hören. Ich schaute auf die Uhr. Es war fast 11 Uhr. So lange hatte ich geschlafen? Ich erschrak, denn ich hatte meine Tochter noch nicht versorgt.

Wie konnte ich sie nur so vernachlässigen? Meine süße kleine Ursula!
Ich stürzte - plötzlich hellwach – nach nebenan, wo ihr Bettchen stand. Es war leer. Panik überkam mich.

Sie konnte unmöglich allein aus ihrem Bett gekrabbelt sein und sich auf Nahrungssuche begeben haben. Ich schaute in alle Zimmer, fand aber weder meinen Mann noch mein Kind. Auch fehlte der Kinderwagen, was mich nicht froher stimmte.

Ich vermutete, dass mein Mann mit meiner weinenden Tochter spazieren ging, um sie von vollen Windeln und leerem Fläschchen abzulenken. Er hatte beides noch nie gemacht, weder eine Windel gewechselt noch die Babynahrung zubereitet. So etwas durfte nie wieder passieren . Ich lief eilig nach draußen, um die beiden zu finden.

Ich musste nicht lange suchen, denn im Hof fand ich drei auf einer Sitzbank: Meinen Mann und meine Schwiegermutter, die im Haus nebenan wohnte. Sie hielt Ursula im Arm und tätschelte sie zärtlich. Und Ursula lachte mich fröhlich an.

Meine Schwiegermutter hatte morgens das Kind gebadet, gewickelt und gefüttert. Sie hatte alle Aufgaben erledigt, die meine gewesen wären. Ich war ihr unendlich dankbar, schämte mich aber, solch eine Rabenmutter zu sein.

„Dem verdammten Alkohol werde ich von nun an entsagen“, verkündete ich. Daran halte ich mich noch immer - bis auf eine Ausnahme - und das ist Silvester. Zur Begrüßung des neuen Jahres trinke ich mit meiner Familie ein Gläschen Sekt.

Dabei denke ich an meine kleine Ursula und frage mich, was aus ihr geworden wäre, wenn sich die Oma nicht gekümmert hätte.





geschrieben von Metti am 02.09.2023:

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