Veröffentlicht: 28.12.2018. Rubrik: Total Verrücktes
Inniger Freundesbrief
Guten Abend Alexander K., hier ist D.I.
Ich bin erfreut von dir nach so vielen Monaten wieder was zu hören. Es hat mir geschmeichelt gerade von einer seelischen Person wie dir, deren Kontakt stets ein Genuss, eine Erfrischung ist, einen Brief zu empfangen.
Ich möchte dir in Kurzform erzählen was ich aktuell mache, weil ich zu der Zeit wo wir uns regelmäßig sahen weder arbeitete noch zur Schule ging.
Kurz darauf aber habe ich eine Ausbildung angefangen, die drei Jahre später abgeschlossen wurde und anschließend wandte Ich mich dem Abitur zu um die Hochschulreife nachzuholen. Dabei bin ich gerade um genau zu sein - mein Abitur nachzuholen.
Subjektiv gesehen ist es für mich in der Klasse relativ anstrengend, weil mein Standart scheinbar zu hoch ist und die Mitschüler meistens Zeit brauchen diese Wahrheit, diese Realität anzunehmen. So ist es aber nun einmal - Annahmen bestimmen was jemand von anderen annimmt.
Natürlich musst du dir keine Sorgen machen, mein Lieber. Mit der Aussage wollte ich bloß meine Nüchternheit zum Ausdruck bringen, dass mir die Hindernisse bewusst sind obwohl ich sehr wohl mit ihnen zurecht komme.
Die Spannungen und sozialen Muster, die in der Klasse die Regel sind musste ich natürlich miteinbeziehen. Kurz gesagt sah die Sache folgendermaßen aus; mit den ersten Schultagen bewies ich die Position die ich vor hatte einzunehmen: Autorität. 'Ich bin der Boss! Mir hat niemand was zu sagen!' Dieser Gedanke durfte nicht ausgesprochen werden, sollte allerdings in die Seele und Knochen meiner Mitschüler dringen. Was auf jeden Fall eine Leichtigkeit war, ist das Vertrauen der statushöheren Personen zu gewinnen und die der Lehrer ebenfalls worauf ich gleich etwas genauer eingehen werde.
Es entwickelte sich so, dass neben dem tiefen Vertrauen, welches manche Schüler zu mir aufgebaut haben immer mehr deutlich wurde, dass der Einfluss von den entscheidenden Schülern abnahm während meiner zunahm. Das zeigte sich zum Beispiel abends am Schulschluss (ich bin auf einer Abendschule) wo mir die elitären Schüler vorschlugen ins Cafe mitzukommen um etwas zu trinken - mein Blick war in Richtung Straße gerichtet, sodass mein Kopf und Gesicht für sie von der Seite zusehen war und sie den Ansatz meines Lächelns sehen konnten, während meine Haare leicht von der Abendbrise bewegt wurden. Meine Augen leicht geschlossen. Schließlich war es dunkel, das gelbe licht der Laterne beleuchtete die Straße, konnte jedoch nicht durch die getönten Scheiben des BMWs leuchten in den ich hinten einstieg ohne den Jungs eine antwort zu geben.
Sie nahmen in der nächste Woche den Mut zusammen um mich zu fragen weshalb ich ihnen keine Antwort gab worauf ich mich dann für ihre Einladung bedankte Patricks vier jährigen Sohn Gesundheit wünschte. Vor allem in der Winterzeit kann vieles mit der Gesundheit passieren. (So kenne ich es) 'Was hat das mit meiner frage zu tun?' Fragte Patrick sofort im Anschluss. Ich versuchte ihm daraufhin meine Enttäuschung näher zu bringen wie wenig er mein Wohlwollen schätzt. Wie würdest du es finden wenn jemand deine Fürsorge mit Füßen treten würde an deren Sohle der Dreck der Gleichgültigkeit klebt? Mich würde es traurig machen.
Patricks Gesichtsausdruck war wie zugefroren, womöglich weil diese Art von Antwort im Schulmilieu ungewöhnlich ist. Nicht nur dort, auch an sich schien Patrick meine Antwort verwirrt zu haben, auf jeden Fall macht er einen Eindruck als ob er nicht verstünde worüber ich sprach und auch den Zusammenhang nicht begriff. Deswegen sagte ich ihm, dass ich natürlich die Einladung schätze und irgendwann mitkäme.
Du magst dich fragen weshalb diese Behandlung nötig sei. Ich bin mir sicher Alex, dass du, vor allem, weil du Dozent bist, zumindest ahnst warum ich so handelte wie ich es tat auch wenn du anderer Meinung bist und mit meiner Art nicht einverstanden. Vergesse bitte nicht, dass Menschen Annahmen haben und basierend auf diesen Annahmen den Rest annehmen oder ablehnen. Die Summe von Patricks Annahmen ist also seine Realität, seine Wahrnehmung.
Aber was schreibe ich da, entschuldige mich mein Lieber, bleiben wir beim Wesentlichen, ich verspreche dir du wirst gleich merken worum es geht.
Der Unterricht:
Unsere Kernfächer sind Englisch, Deutsch und das Profilfach Geschichte. In Englisch und Deutsch kommt es regelmäßig vor, dass wir selbständig Texte ausarbeiten. Zu bestimmten Themen oder frei gewählt.
Durch mündliche Beiträge zum Beispiel oder schriftliche Leistungen erarbeiten sich die Schüler ihre Noten doch etwas prägnantes fiel mir ins Auge - und zwar ist es ihre Essenz. Es gibt das Wesen einer Sache, ihr Inneres, ihre Essenz und es gibt die Oberfläche, ihre Form, das Äußerliche.
Ihre Leistung war lediglich auf einer äußerlichen Ebene 'gut'/'befriedigend.
Ein seltenes Gefühl überkam mich als ich abends vor dem Kamin darüber nachdachte. Das Gefühl von Mitleid - es war intensiv genug gewesen aus meinen Augen Tränen fließen zu lassen während ein Lächeln mein Gesicht zierte und ich die Tasse Grüntee mit Honig an meine Lippen setzte. Der Dampf, welcher aus der Tasse aufstieg hatte eine orangene Farbe - beleuchtet vom Feuer des Kamins. 'Meine Mitschüler brauchen Licht' sagte mir das Feuer.
Unterernährte brauchen Ernährung und Unterbelichtete brauchen Licht. Deswegen begann ich im Deutsch und Englisch Unterricht Geschichten zu schreiben, die die Psyche bestimmter Zielpersonen angriffen und durchdrangen.
Einer der Kandidaten war zum Beispiel mein Sitznachbar Patrick. Natürlich hielt ich die Geschichten, aus der semantischen Perspektive auf einem indirektem Niveau, sodass man mir, rein linguistisch nicht nachweisen konnte, dass ich mich in dem Essay auf Patricks leben und seelischen Zustand beziehe.
Der Aufsatz behandelte seine aktuellsten, frischsten und empfindlichsten Wunden.
- ein Kind welches er nicht immer sehen kann.
- von der Frau getrennt
- mit dem Charakter unzufrieden wobei er es mit Spannung und Anstrengung versucht, tagein-tagaus mit billigen sexuellen Anspielungen und Witzen zu kaschieren.
Menschen kann man in drei teile gliedern.
1. Ihr Unterbewusstsein mit den ganzen Erfahrungen und schmerzen die man im Lebensverlauf sammelte.
2. Das Bewusstsein - also die Wahrnehmung der Wirklichkeit.
3. Der Wille, also das Instrument welches mit der wahrgenommenen Wirklichkeit (2) umgeht und teilweise das Unterbewusste (1) verändern kann aber überwiegend vom Unbewussten beeinflusst wird.
Dementsprechend ist in gewisser Weise das Verhalten von Patrick überwiegend ein Echo seines Unterbewusstseins auch wenn er ein wenig Einfluss darauf nehmen kann sowie man den Duft eines Gerichts verdecken kann indem man ein Deckel drauf stellt, allerdings duftet das Essen immer noch.
Wir - unsere Persönlichkeit, unser Wesen, wie Shakespear sagte, ist ein Garten und der Gärtner ist der Wille.
Von Patrick sieht der Garten, wenn ich ehrlich bin, suboptimal aus und das ließ ich ihn intensiv spüren als ich den Aufsatz vorlas. In dem Aufsatz ging es auch um einen Jungen der ähnliche Probleme in seinem 'Garten' hatte, sowie Patrick. Doch immer und immer wieder kamen die Fehler zurück in sein Leben von denen er sich trennen wollte. Ihm ist sein jämmerliches Dasein nicht bewusst aber 'un-bewusst'. Er spürt und lebt es jeden Tag, verdeckt es jedoch mit Alkohol usw.
Für diese 10 Minuten jedoch, in denen ich meinen Aufsatz vortrug fiel die Decke von Patricks Antlitz. Er sah sich, wie Dorian Gray in seinem Abbild. In seinem wahren, hässlichen Abbild das ihn so anwiderte und innerlich zersetzte, dass er zu weinen begann.
Als dies geschah - stoppte ich den Aufsatz, legte meinen Arm auf den oberen Bereich seines Rückens und sprach mit sanfter Stimme und einem dezentem Lächeln im Gesicht: 'was ist los Patrick? Warum weinst du?' Ich glaube es wäre hilfreich wir gingen raus Patrick, hm?'
Die letzte Phrase trug einen Ton in sich der den Eindruck machte ich wüsste was los sei. Dieses Gefühl vermischte sich mit all den anderen Gefühlen in Patrick.
Wir gingen raus um aus den WC-Räumlichkeiten Papier zu holen.
'Weist du Patrick, ich möchte dir helfen.' Sprach ich langsam, mit weicher und sanfter Stimme. 'Kannst du dir denken warum dich so schwere Probleme belasten? Weist du weshalb diese Last auf dir liegt? Woher es kommt, dass du kein Glück findest?
Dass du oft nicht mit trockenen Augen einschläfst?
........... zögerlich versuchte Patrick etwas auszusprechen doch es gelang ihm nicht - überwältigt von den Umständen sowie jemand der die Orientierung verlor und diese erstmal wiedererlangen muss schwieg er und es verging eine Zeit der Stille.
...........es ist dein Stolz,....Patrick'.... flüsterte ich.
Dein Stolz ist wie ein dichter Nebel in deiner Seele der dich kurzsichtig macht wie ein Kind, dass lieber sofort eine Süßigkeit nimmt anstatt zu warten und dafür mehr zu bekommen. Ein Kind, dass nicht weitsichtig ist und noch nicht begreift wie sinnvoll es ist Zeiten zu haben in denen man sich zurück zieht und diszipliniert an ( z.B. seinen Talenten ) arbeitet um später einen höhere Ebene der Freiheit genießen zu können. Dir fehlt es Patrick. Verstehst du? Fragte ich ihn mit sanfter Stimme während ich ihm besorgt in die verwirrten Augen blickte.
'....h-hilf mir. Was könnte ich tun um mich von dem Stolz zu reinigen?' Fragte er zitternd.
'Du musst dich demütigen Patrick. So ist es wichtig und richtig - vertraue mir - sprach ich als ich mit der Handfläche seine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
Patrick schwieg und schaute zu wie ich einen teil meiner Hose öffnete
'Du musst dich demütigen Patrick. Sieh mal Patrick, Stärke ist etwas wichtiges und gutes jedoch um diese zu erlangen muss man sich stärken.
Geduld ist eine ebenso hilfreiche Eigenschaft im Leben eines jeden und auch diese muss man sich aneignen in dem man sich geduldigt. Neben diesen existiert aber noch eine viel wichtigere Eigenschaft: Demut! Demut ist eine Eigenschaft der großen Persönlichkeiten. Leute die eine Weitsicht auf das Leben haben sind im stets demütiger als Jugendliche, die aus dem kurzzeitigen Gefühl heraus sich größer sehen als sie sind als ob sie sich von ganz nah anschauen und nur von ganz nah, nie aus der Weitsicht, als ob sie kurzsichtig wären.
Nun denn Patrick, um Stärke zu erlangen muss man sich stärken, um Geduld zu erlangen muss man sich geduldigen.
Was muss man tun um Demut zu erlangen, Patrick?
.....sich demü --- krh' er konnte seine Aussage nicht ganz zu Ende bringen weil ich meinen harten Schwanz langsam in sein Maul bis in den Rachen steckte. Patrick begann zu lutschen. Patrick lutschte gut. Es war ein schöner Anblick seine Wangen eingezogen zusehen während Flüssigkeit am Mundwinkel herauslief.
Ich habe mir danach auch die Frage gestellt ob es sich mehr gelohnt hätte 'es' einfach zu genießen ohne Fotos zu machen und Videos aufzunehmen.
Aber was solls schon. Hauptsache ich konnte ihm helfen.
Als 'es' fast fertig war zog Patrick meine Hose weiter runter und Fotos von seinem Kind und seiner ( ex )Freundin fielen mir aus der Tasche. Patrick hört auf mit seiner Zunge meine Eichel zu massieren und blickte mit aufgerissen Augen auf die Bilder. Er stotterte: w-wa-warum hast d-du Bilder von meiner Familie?
Es vergingen mehrere Sekunden der Stille, jedes Geräusch würde gehört werden. Diese Stille durchbrach ich mit einem tiefen Atemzug, einem ruhigen, tiefen Atemzug und sagte:
'Um dir zu helfen Patrick. Du bist mir wichtig, Patrick.' erwiderte ich mit väterlicher Sanftheit. Patrick massierte weiter bis 'es genug' war.
So verging die Zeit und wir betraten wieder den Klassenraum.
'Alles in Ordnung Patrick ?' Fragte besorgt der Lehrer.
'Ja, ich habe ihm sehr gut weiter geholfen, ich sei einen wahrer Helfer. Es geht ihm jetzt viel besser' sagte Patrick zu dem Lehrer 'Ich habe in mir eine tiefe Erleichterung'. sprach er weiter.
'Ich habe lange nicht, wenn jemals überhaupt, jemanden gehabt der mich so innig und tief verstanden hat, der mein Herz so tief durchblicken konnte. Ich bin sehr dankbar für einen solchen Menschen'.
Mein Lieber Alex Ich mache hier mal einen Stopp. Ich hoffe dieser kleine Einblick konnte dir wenigstens ein vages Bild vermitteln wie es mir gerade geht, wie ich zur Zeit empfinde und welche Ziele ich zu erreichen habe.
Sei doch so lieb und grüße meinen Onkel von mir, Onkel A.S., er war die Person, die mir stets unter die Arme gegriffen hatte wenn ich Hilfe brauchte und an ihn denke ich immer häufiger. Außerdem bin ich dankbar dich zu kennen und dich vielleicht, wenn es nicht eine Überheblichkeit meinerseits ist, dich auch als Freund nennen zu dürfen, mein Lieber.
In Liebe - D.I.