Veröffentlicht: 15.07.2023. Rubrik: Nachdenkliches
Die Schülerin
Meine authentische Geschichte
Von Beruf bin ich Englischdozentin und ich leite einige Gruppen. Dazu gehört auch Michaela. Sie ist sehr fleißig und macht mir viel Freude. Ich unterhalte mich sogar schon ein bisschen mit ihr auf Englisch. Die anderen Gruppenmitglieder kommen auch mit ihr zurecht, weil sie gute Vorschläge hat und immer weiterhilft, wenn Probleme auftauchen u.s.w. Auch heute verabschiedet sie sich fröhlich bis zur nächsten Woche. Wir winken ihr noch hinterher. Am Freitag, da warten wir auf Michaela, aber sie erscheint nicht. Das ist zwar ungewöhnlich, aber wir denken uns nichts dabei. Als sie aber in der darauffolgenden Woche immer noch fehlt, da sind wir langsam besorgt. Jemand kommt rein und hat eine Zeitung in der Hand. Wir sehen eine Todesanzeige. Es steht ihr Name dort, aber wir hoffen, dass sie das nicht ist. Aber dann finden wir noch einen Artikel, der uns das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wir alle erfahren jetzt die Wahrheit. Es ist ihr etwas Schreckliches zugestoßen. Als sie mit dem E Bike unterwegs war, da fuhr ein Laster rückwärts und sie war im toten Winkel. Der LKW hat sie erfasst. Sie starb wenig später im Krankenhaus. Wir sind fassungslos und geschockt. Wir sehen die Bilder in der Zeitung und können nicht glauben, dass das Michaela ist, die da unter dem Tuch liegt. Das ist komplett sureal. Ich fange an zu weinen. Meine Schüler(innen) trösten mich. Es fällt mir schwer in den Klassenraum zu gehen. Der leere Stuhl ist ein schlimmer Anblick. Es wird eine Mahnwache gehalten und ein Geisterfahrrad wird aufgestellt, wo Michaela starb. Immer wenn ich daran vorbeifahre, dann ist es ein schlimmes Gefühl. Ich denke dann auch an die Angehörigen, die Michaela verloren haben und dann auch noch, auf so eine grauenhafte Art und Weise. Jeden Tag verunglückten zwar Fahrradfahrer, aber wenn man diejenige kennt, ist das noch etwas anderes!😢😢😢