Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bernhard Montua.
Veröffentlicht: 16.10.2022. Rubrik: Unsortiert


Pascal und der Traumfänger

Pascal und der Traumfänger
von
Bernhard Montua

Unschuldig und zart wurde es Tag. Pascal liebte diese Zeit, zwischen Traum und Tag, wo noch nichts gesagt, noch nichts entschieden, wo alles im vielleicht verharrt, in der Zeit zwischen Nacht und Tag. Er schaute auf die Uhr neben seinem Bett, die roten Zahlen glühten vier Uhr fünf. In die schwarze Farbe des Himmels mischte sich ein schüchternes hellgrau. Das Fenster in Pascals Zimmer war weit geöffnet, Pascal konnte, am immer heller werdenden Himmel, die strahlende Venus sehen, die sowohl der Morgenstern als auch der Abendstern ist und den blasser werden Mond, der sein silbriges Licht, als schmalen Streifen, in sein Zimmer sandte. Er wollte schon wieder die Augen schließen und dem werdenden Tag entgegen träumen, als er die kleine Gestalt auf dem Fensterbrett bemerkte. Pascal zog vor Schreck die Bettdecke bis zur Nase hoch und lugte mit großen Augen auf die graue Gestalt, die fast mit dem Grau des Himmels verschmolz. Sie war in etwa einen halben Meter groß, hatte sehr dünne Arme und Beine und einen Körper, der nur aus grauen Falten zu bestehen schien, Pascal erinnerte es an einen Luftballon, aus dem die Luft entwichen war. Die Gestalt stöhnte leise, während sie mit den Händen in seinem Gesicht herum fuchtelte. Wer bist du und was machst du hier, fragte Pascal laut, aus seiner sicheren Bettenfestung heraus. Die Gestalt hielt die Hände vor die Augen und flüsterte: Nein, nein du darfst mich nicht sehen, das darf nicht sein. Aber ich sehe dich ganz deutlich, rief Pascal schon etwas mutiger. Da es immer heller draußen wurde, konnte er nun auch den Kopf von dem Wesen auf der Fensterbank erkennen. Im Verhältnis zu seinem Körper, hatte es einen großen Kopf, mit langen spitzen Ohren und riesigen schwarzen Augen und dort wo man eine Nase erwarten würde, war ein großer zusammen gerollter Rüssel zu sehen, er sah aus wie ein ordentlich gerollter Feuerwehrschlauch.
Während er an dem Rüssel herum zerrte, sagte der kleine Kerl: Pascal bitte Schlaf wieder ein und vergiss was du gesehen hast, ich bin ein Traumfänger und heiße Max. Was ist denn mit diesem Rüssel in deinem Gesicht an dem du so herum fummelst, fragte Pascal. Er hat sich verklemmt, antwortete Max und zog verzweifelt an der Rüsselrolle. Kann ich dir irgendwie helfen, fragte Pascal hilfsbereit. Max zögerte einen Moment und sagte dann: Nun da du mich schon gesehen hast und mir sprichst, ist es eigentlich auch egal, dann kannst du mir auch helfen. Vorsichtig stieg Pascal aus dem Bett und ging zu Max auf dem Fensterbrett. Max bat Pascal an dem unteren Ende der Rüsselrolle zu ziehen, er würde sich am Fensterrahmen festhalten. Pascal zog und Max schrie: Bist du verrückt, nicht so fest, du reist mir ja den Sauger ab. Ist ja gut, ich mache ganz vorsichtig, sagte Pascal und zog nun ganz sanft an der Rüsselrolle und nach und nach rollte sich der Rüssel aus. Er war mehr als zwei Meter lang. Max stöhnte erleichtert, ich danke dir Pascal, du hast mich gerettet. Max ließ sich von der Fensterbank gleiten und setzte sich auf das Bett von Pascal, seinen Rüssel hatte er sorgsam über seinen rechten Arm gelegt. Hör zu Pascal. Es ist mit sehr peinlich, das mir das hier, mit dir passiert ist, aber ich bin dir sehr dankbar, dass du mir geholfen hast und so werde ich dir erzählen was es mit mir und meines gleichen auf sich hat, sagte Max und schaute Pascal mit seinen riesigen dunklen Augen an. Eigentlich heiße ich nicht wirklich Max, den wir haben keine menschlichen Namen, aber ich dachte es ist für dich einfacher wäre, wenn du mich mit einem für dich aussprechbaren Namen ansprechen kannst. Auch die Bezeichnung Traumfänger stimmt nicht so ganz, eigentlich bin ich ein, Max stockte bevor er fortfuhr, ein Traumsammler, ich sammle die gebrauchten Träume auf, also ich sauge sie mit meinem Rüssel auf, sagte er schließlich. Also bist du so eine Art Traummüllmann, sagte Pascal nachdenklich. Ah, ich wusste dass du das sagst, die arroganten Traumelfen sagen das über uns auch immer, zischte Max wütend. Aber ohne uns, hätten die schnell nichts mehr zu tun, fügte Max noch hinzu.
Dann schaute der erste Sonnenstrahl in das Zimmer von Pascal und Max versteckte sich schnell unter der Bettdecke und flüsterte: Bitte, du musst mich ins Dunkle bringen, ich vertrage kein Sonnenlicht, ich erzähle dir morgen Nacht mehr, versprochen. Pascal hob die Matratze hoch und Max schlüpfte in den dunklen Bettkasten.
Der Tag wollte nicht enden, gegen Mittag wurde Pascal schrecklich müde, da er viel zu früh wach geworden war und er machte ein kleines Mittagsschläfchen. Endlich war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und Pascal eilte in sein Zimmer und hob die Matratze an. Aus dem Bettkasten kam langsam und verschlafen, Max gekrochen. Er streckte und schüttelte sich und Pascal sah das Max gar nicht mehr so schrumpelig aussah. In der Mitte seines nun etwas kugligen Körpers, war ein kleines, in allen Farben des Regenbogens Leuchten zu sehen. Was ist das denn, fragte Pascal und zeigte auf den Bauch von Max. Der Lächelte zufrieden, als er sagte: Das ist dein kleiner Traum von heute Mittag. In meinen Bauch gehen fast hundert Träume, dann bin ich erst so richtig voll, sagte Max voller Stolz und rieb sich behaglich über die kleine leuchtende Stelle in seiner Körpermitte.
Aber nun erzähl doch mal, warum sammeln du und deine Kollegen denn überhaupt die geträumten Träume und was geschieht mit ihnen, sagte Pascal gespannt. Na erstens müssen sie weg, um Platz für neue Träume zu schaffen, manchmal schaffen wir es nicht alle gebrauchten Träume auf zu sammeln, dann passiert es, das die Träumer tagelang den gleichen Traum träumen und das ist nicht angenehm, vor allen Dingen wenn es auch noch ein Alptraum ist, antwortete Max und fuhr fort: Die geträumten Träume liefern wir in die Traumverwertungsabteilung in der Traumfabrik ab, dort sitzen tausende von Traumdeutern, die schauen was an den Traumresten noch verwertbar ist und sortieren die wieder verwendbaren Dinge aus. Diese Reste, werden dann als Dünger für die neuen Traumblumen genutzt. Max sprach über diese Dinge mit einer solchen professionellen Selbstverständlichkeit, das Pascal sich richtig unwissend vorkam als er fragte: Was sind denn Traumblumen und wo gibt es eine Traumfabrik?
Na jedenfalls nicht in Hollywood, grinste Max. Ich glaube, es wäre das Beste ich nehme dich mit, wenn ich die Traumreste abliefere, was meinst du, fragte Max, der die Antwort schon wusste, bevor er die Frage gestellt hatte. Pascal hatte eine roten Kopf vor Aufregung, als er sagte: Ja das wäre toll, aber bekommst du denn keinen Ärger, wenn du mich dorthin mit nimmst? Nein, ich glaube nicht, wenn ich dem Traumfabrikchef erzähle, wie du mir geholfen hast, wird er sicher nichts gegen eine Traumfabrikführung einzuwenden haben. Vielleicht macht er die Führung sogar selbst, er ist nämlich sehr stolz auf seine Fabrik und er hat nicht oft Gelegenheit sie Jemandem zu zeigen.
Aber jetzt musst du erst schlafen und möglichst viele Träume träumen, schließlich wollen wir doch nicht mit einen so kleinen Mittagsschlafträumchen in der Traumfabrik auftauchen. Pascal schüttelte den Kopf und schloss fest die Augen und strengt sich mächtig an, große, lange und dicke Träume zu träumen, was richtig schwer ist.
Max weckte ihn so gegen vier Uhr Morgens, Pascal kam aus dem Staunen gar nicht raus, als er Max anschaute. Max war fast doppelt so groß geworden und erstrahlte aus seinen Körpermitte so hell und bunt, das man glauben konnte er hätte die ganze Leuchtreklame der Stadt verschluckt. Da staunst du aber was, rief Max voller Begeisterung. Sind das alles meine Träume, wollte Pascal wissen. Ja deine und die vom Rest der Familie und ein paar, habe ich noch von der Nachbarschaft angesaugt, grinste Max genüsslich. Jetzt können wir los, sagte Max, wickelte seinen Rüssel ab und schlang ihn fest um Pascals Hüfte, dann hoben sie ab und schwebten bedächtig aus dem Fenster. Wir müssen hinter die Wolken und dann noch ein ganze Stück weiter keuchte Max, der an den vielen Traumresten und dem gut genährten Pascal schwer zu tragen hatte. Dann, nach und nach nahm Max aber Fahrt auf und es ging rasend voran. Vor ihnen türmten sich riesig schwarze Wolkenberge auf, Max raste ohne zu bremsen auf die Wolkenwand zu. Pascal kniff die Augen fest zusammen, als sie in die Wolke flogen aber außer einem kitzeln auf der Haut war nichts zu spüren. Pascal öffnete vorsichtig die Augen und sah außer schwarzer Watte nichts. Er rief: Max, weißt du denn wo wir hin fliegen man kann ja gar nichts sehen. Nein, weiß ich nicht, rief Max zurück und erfreute sich an dem erschrockenen Ausdruck in Pascals Gesicht. Nun bleib mal ganz gelassen ich bin diese Strecke schon tausendmal geflogen, beruhigte Max den nervös schauenden Pascal. Die Wolkenfahrt endete abrupt und sie schwebten unter einem mit Sternen übersäten Himmel dahin und bald konnte Pascal eine Insel aus Licht in der Ferne erkennen, die schnell größer und größer wurde. Als sie über der Traumfabrik schwebten waren riesige mit unterschiedlich farbigem Licht beleuchtete Hallen zu erkennen. Das sind die Gewächshäuser in denen die Traumblumen wachsen, erklärte Max. Und warum sind die alle mit einem anders farbigem Licht beleuchte fragte Pascal fasziniert. Das muss so sein weil es ja nicht den Traum gibt sondern unglaublich viel unterschiedliche, da gibt es zu Beispiel die Erwachsenenträume, die Kinderträume und die Tierträume und alle möchten etwas anderes träumen. Tiere träumen auch, fragte Pascal verwundert. Aber ja, du muss nur eine Katze oder einen Hund beim Schlafen zuschauen, dann kannst du sehen wie heftig die Tiere träumen können. Und das muss dann auch noch getrennt nach Männer- Frauen und nach Mädchen und Jungen Träumen getrennt angebaut werden und das alles auf das jeweilige Alter der Träumer angepasst sein. Denn ist ja klar das eine Baby etwas anderes träumen möchte, als eine Oma von siebzig Jahren. Pascal nickte verstehend. Sie landeten vor einem hohen Gebäude und Max sagte warte hier auf mich, ich melde uns an. Nach kurzer Zeit kam Max in Begleitung eines kleinen rundlichen Mannes wieder, der sich verbeugte und sich als Ferdinand, Direktor der Traumfabrik Deutschland- Mitte vorstellte. Er sah so gar nicht so aus wie man sich einen Direktor so vorstellt, ertrug einen Anzug, der an eine bunte Flickendecke erinnerte, auf dem Kopf hatte er eine knall rote Zipfelmütze und er hatte gelbe Stiefel an, machte aber einen sehr wichtiges Gesicht, als er sagte: Mein lieber Pascal ich darf mich im Namen aller Traum Beschäftigten, bei dir für deine Hilfe bei den Schwierigkeiten, in den unser Traumsammler Max geraten war, herzlich bedanken. Als Dank werde ich dir unsere Traumfabrik zeigen, sie gehört zu den modernsten seiner Art und ich werde dafür Sorge tragen, dass du für den Rest deines Lebens, regelmäßig mit den neusten und schönsten Träumen versorgst wirst. Max zwinkerte Pascal zu und flüsterte: Siehst du, ich habe es ja gesagt, er macht die Führung selbst.
Ferdinand drehte sich um und winkte Pascal zu ihm zu folgen. Pascal beeilte sich mit dem Direktor Schritt zuhalten als er neben ihm die breite Straße entlang ging fragte er den Direktor: Gibt es den noch viele solcher Traumfabriken? Ja, in allen Ländern der Erde gibt es Traumfabriken, aber diese hier ist die neuste. Sie betraten die erste große Halle, sie war ganz in rosa Licht getaucht. Auch in den bis an den Horizont zu reichenden Blumenbeeten, wuchsen nur Blumen, die zwar unterschiedliche Formen hatten, aber alle waren sie in rosa Tönen gefärbt. Hier werden die kleinen Mädchenträume gezüchtet. Sie handeln meistens von Pferden und Prinzen die auf selbigen Pferden reiten und ständig Prinzessinnen beschützen oder befreien.
Als sie die nächste Halle betraten war das Licht dunkel blau, und Pascal rief: Das sind bestimmt die Junggenträume. Ja genau, die Träume hier, handeln von Piraten, Weltraumabendpiloten und ähnlichen Helden oder von den Prinzen aus der Mädchenabteilung. Und so ging das stundenlang so weiter. In die Abteilungen für die Erwachsenenträume durfte Pascal wegen seines Alters nicht reinschauen, aber Ferdinand sagte, dass es bei den Erwachsenen ganz ähnlich funktioniert. Pascal bat um einen Pause und etwas zu trinken, Ferdinand schlug sich mit seine kleinen Hand vor die Stirn und rief, natürlich du bist ja ein Mensch und lebst nicht von Träumen, was für ein schlechte Gastgeber ich doch bin, bitte verzeih mir. Er schickte Max, der die ganze Zeit brav hinter Pascal und dem Direktor her getrottet war, etwas Tauwasser zu holen, es ist das einzige Getränk was wir haben, sagte Ferdinand entschuldigend, ich weiß du hättest lieber diese braune Sirup Brause. Nein, nein ich trinke gerne Tauwasser log Pascal höflich. Max kam mit einer großen Schale mit dem Tauwasser, von dem er beim Abbremsen, einen Teil auf Pascals Schlafanzughose verschüttete. Es war kühl und köstlich, es schmeckte ein wenig nach Kirschsaft, Pascal trank mit großen Schlucken die Schale leer. Dann ging es mit der Besichtigung weiter. Sie kamen in die Hallen, wo die von Max beschriebenen Traumdeuter an langen Fließbändern saßen und die eingesammelten Traumreste begutachtenden, links und rechts von ihnen lief ein rotes und ein blaues Förderband, ab und zu nahmen die Traumdeuter ein Traumrest und legten es auf eins der beiden Bänder. Der Direktor erklärte Pascal, wenn ein Traumrest noch verwertbar ist dann kommt es auf das blaue Band und wenn nicht dann landet es auf den roten Band und wird danach sofort verschrottet. Die verwertbaren Traumreste werden wie du schon weißt, als Dünger für die neuen Traumblumen verwendet, daher kommt es, das selbst bei Nigel Nagel neuen Träumen, immer auch ein kleiner Rest, von den schon mal geträumten Träumen steckt. Pascal nickte beeindruckt und wo sind die Traumbringer, von denen mir Max erzählt hat, fragte Pascal neugierig. Da kommen wir als nächstes hin, sagte Ferdinand und ging schnellen Schrittes voran.
Sie kamen in eine Halle, die mit hunderten von schmalen Regalen durchzogen war, in den Regalen lagen schlafend, Millionen von Traumelfen, in an Bienenwaben erinnernden kleinen Betten. Sie waren nicht viel größer als Libellen, ihre Flügel waren aus Perlmuttseide und ihre Körper sahen aus, als wären sie aus rosafarbenen Alabaster gefertigt. Pascal konnte nicht anders, er rief laut: Sind die aber schön. Psst, nicht so laut, das ist die Nachtschicht, die brauchen ihren Schlaf, weiter vorne ist die kleine Tagesschicht, für die Träumer, die in der Nacht arbeiten müssen und dann am Tag träumen wollen, aber auch für die kleinen Mittagsschlafträume bringen sie die Träume. Die Traumelfen sind ja wunderschön, aber wie schaffen sie es, die großen Traumblumen zu den Träumern zu bringen, fragte Pascal nun ganz leise. Ferdinand lächelte überlegen als er sagte: Nein, nein Pascal die Elfen bringen nicht die ganzen Traumblumen zu den Träumern, sie bringen nur die winzig kleinen Traumblumensamen und die wachsen dann in den Träumern, zu all den wunderbaren Träumen heran, verstehst du? Der Direktor erinnerte Pascal in diesem Moment, an einen doofen Lehre aus seiner Schule, als er so dastand und mit seinem erhobenen Zeigefinger herumfuchtelte, aber er hörte ihm trotzdem weiter gebannt zu, vielleicht, weil kein Lehrer den er kannte, einen bunten Flickenanzug mit gelben Stiefeln und schon gar nicht, eine rote Zipfelmütze trug.
Herr Direktor, Pascal du darfst mich Ferdinand nennen, unterbrach ihn der Direktor, also Ferdinand, wo werden denn die dunklen, schrecklichen Angstträume gemacht, fragte Pascal. Oh, die Albträume meinst du, die werden hier nicht hergestellt, da gibt es Traumfabriken, von deren Traumsamen man solche Albträume bekommen kann. Welche denn hackte Pascal nach. Nun ich denke da zum Beispiel an das Fernsehen, wenn man vor dem zu Bettgehen, im Fernsehen einen unheimlichen Film schaut, da kann man sich ganz schnell so einen fiesen klebrigen Albtraum einfangen, dass gleiche gilt natürlich auch für Computerspiele, in denen es von Monstern und anderen Gruselgestalten nur so wimmelt, aber du kannst auch einen schlimmen Traum bekommen, wenn dir Angst vor dem nächsten Morgen oder der Schrecken des vergangenen Tages noch im Nacken sitzt. All diese Sachen können Albträume machen und die bekommt man nur schwer wieder aus dem Kopf, das kann Max sicher bestätigen. Ja, dass stimmt, sagte Max, diese Albträume, kleben wir Teer und ich sauge mir oft den Rüssel wund und bekomme dennoch nicht alles raus.
Und dann gibt es noch Albträume, die keine richtigen Träume sind, fuhr Ferdinand mit seinen Erklärungen fort, es sind nur immer wieder kehrende schreckliche Bilder von erlebten Dingen, die sich in die Köpfe und Seelen der Menschen eingebrannt haben. Oft sind es die Schreckensbilder des Krieges, die solchen schlimmen Schaden bei den Soldaten und deren Opfern auslösen, aber all das, hat mit dem richtigen träumen nichts zu tun. Pascal bekam eine Gänsehaut und hoffte, dass er nie solche Dinge erleben würde. Dann fragte er Ferdinand, die aller wichtigste Frage von allen, die ihm schon die ganze Zeit auf den Lippen gebrannt hatte: Warum müssen die Schläfer denn überhaupt träumen, wofür eigentlich der ganz Aufwand?
Ferdinand überlegte einen Moment und antwortete mit einer Gegenfrage: Was glaubst du woher die neuen Ideen kommen, was denkst du woher die Lösungen für Probleme kommen, für die es im wachen Zustand keine Lösung zu geben schien und was meinst du, wo die Märchen und fantastischen Geschichten entstehen. Na was glaubst du? Durch die Träume, antwortete Pascal und dachte, na wo denn sonst wohl, wenn er schon so fragt. Genau durch die Träume mein Freund, durch die Träume. Ferdinand war richtig aufgeregt, es ging ja auch um etwas Grundsätzliches. Wenn die Schläfer nicht träumen können werden sie mit der Zeit richtig krank, dass merken all jene, die nicht einschlafen können oder Angst vor dunklen Träumen haben und starke Schlaftabletten nehmen, sie schlafen dann zwar ein, aber können nicht träumen und wachen, obwohl sie die ganze Nacht geschlafen haben, müde und traurig auf. Ferdinand musste Luft holen und sagte dann zu Pascal: Mein lieber Pascal, ich hoffe, dir hat der kleine Einblick in die Welt der Träume Spaß gemacht und hoffe, du erzählst den Träumern die du kennst, oder noch kennenlernen wirst, über unsere wichtige Arbeit hier. Er gab Pascal seine kleine Hand und verabschiedete sich mit den Worte: Max wird dich nach Hause geleiten, auf mich wartet noch viel traumhafte Arbeit. Und so geschah es, er es sich versah lag Pascal wieder in seinem Bett.

Epilog

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Pascal erwachte, er hatte einen wirklich verrückten Traum gehabt, dachte er, bis er auf seiner Hand einen kleinen funkelnden Faden Perlmuttseide bemerkte. Später, zeigte er mir dieses kleine glänzende Beweisstück, für die Geschichte über das Träumen, die mir Pascal erzählt hat und die ich aufgeschrieben habe, damit ihr sie lesen oder hören könnt.
Ich wünsche euch allen einen guten Schlaf und wunderschöne Träume.

- Ende-

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von Gari Helwer am 18.10.2022:

Wunderhübsche Geschichte für kleine und große Kinder! Gefällt mir sehr gut! LG

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Die Käfer
Der Gast