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geschrieben 2021 von ORF.
Veröffentlicht: 06.07.2022. Rubrik: Unsortiert


Ein Kreuz

Kaum aus dem Urlaub zurück wurde weitergewandert. Den Hund und mich zwang man zum Latschen durch flirrende Hitze und einheimische, bisher ziemlich unbekannte Gefilde. Ich grummelte etwas vor mich hin aber bei meinem Vierbeiner hatte ich das Gefühl das es ihm Spaß machte, Verräter der, nicht mal die Drohung mit dem Chinamann konnte ihn umstimmen und so kam es das wir per PKW erst einmal eine gewisse Strecke fahrenderweise zurücklegten. Über Gotha, Aspach dann in ein Dorf dessen Name ich schamvoll verschweige denn dort wurden wir mit seltsamen aber sehr hungrigen Blicken bedacht. Auch der Hund! Jedenfalls war da die bewohnte Welt zu Ende und es ging keine Straße weiter. Wir wendeten also und fuhren ein Stück zurück. Ich hoffe die Einwohner des ungenannten Dorfes können dies nicht lesen denn es könnte zu unbedachten Aktionen ihrerseits führen da, sie mit was auch immer, nicht zum Erfolg gekommen sind. Wir rasteten dann kurz vor dem Dorf Asbach und wanderten einen, bis jetzt völlig fremden Wald- und Wiesenweg entlang. Da stießen wir auf eine Art Blockhütte, die zum Unterstellen bzw. Sitzen bei Regen oder ähnlich erfreulichen meteorologischen Vorgängen geeignet ist. Daneben ein Sühnekreuz mit dem Datum vom 18.2.1839 und einem, darauf abgebildeten Richtschwert. Hier wurde an die letzte öffentliche Hinrichtung im Amt Gotha, Ritterholz Aspach erinnert. Mit dem Verlust seines Kopfes büßte der Raubmörder J. H. Kästner dafür dass er am 31.12.1837 den 14jährigen Schreinerlehrling Weiße aus schnöder Habsucht, auf ziemlich brutale Art und Weise ums Leben brachte.
(ORF)

Aus dem 18. Jahrhundert sind in Gotha mehrere öffentliche Hinrichtungen überliefert worden: 1735 richtete man den Dieb Leyer Dietrich und verscharrte seinen Körper gleich an der Richtstätte. 1752 wurde eine Kindesmörderin namens Riemann aus Coburg enthauptet – eine seltene Prozedur bei einer Frau und 1774 richtete man die drei Räuber Scheller, Otto und Schmidt, die die Post zwischen Eisenach und Gotha überfallen und ausgeraubt hatten…
(Dieter Schnabel Gotha /Auszug)

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