Veröffentlicht: 04.04.2022. Rubrik: Menschliches
Was lange währt...
Zwei Jahre des Bangens sind nun endlich vorüber! Gestern fand es statt, das Konzert mit Reinald Grebe. Ständig wurde abgesagt, verschoben wegen Corona und nun hat es geklappt. Der Schauspieler, Comedian…und nicht zuletzt Musiker trat in der Weimarhalle in, man staune, Weimar auf. Die Karten die wir vor zwei Jahren von unserem Sohn als Weihnachtsgeschenk erhielten hatten ihre Gültigkeit behalten, obwohl sie schon leicht angegilbt waren.
Es waren die teuersten Plätze, der Mittelrang, ziemlich weit oben, der Bühne gegenüber. Aber ich will das Ganze nicht schönschreiben, die Akustik war grottenschlecht und von den Texten kam weit über die Hälfte als unverständliches Geknörzel bei uns an. Jeder Dadaist* der mit Worten spielte wäre vor Neid erblasst. Hatte natürlich auch Vorteile der Sitzplatz. Die optische Entfernung zum vortragenden Künstler war zu groß als das dieser, im Falle ich wäre eingeschlafen und er hätte es wahrgenommen, wutschnaubend die Bühne verlassen würde mit dem festen Vorsatz „Nie wieder Thüringen!“.
Ist mir vor Jahren schon einmal bei einem Auftritt von Müller-Stahl (der Schauspieler und anderweitiges Multitalent), in unserer Landeshauptstadt, passiert, bin während seines Vortrages eingenickt, Armin hatte dies bemerkt, kein Wunder da ich in der ersten Reihe saß und versengte mich förmlich mit strafenden Blicken aus seinen stahlblauen Augen. Gemeine Zungen haben später behauptet ich wäre Schuld, das er bis dato nie mehr in Erfurt auftrat. Ich weise diese bösartigen Behauptungen weit von mir, weder habe ich laut geschnarcht noch sonstige, den Künstler abwertende Geräusche fabriziert auch in der Gestik habe ich mich dezent zurückgehalten
Jedenfalls das was von Grebe verständlich rüberkam war hervorragend von Können und Intelligenz geprägt, wenn es auch leider nicht alles war. (ORF)
*Dadaismus oder auch Dada war eine künstlerische und literarische Bewegung, die 1916 von Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp in Zürich begründet wurde und sich durch Ablehnung „konventioneller“ Kunst und Kunstformen – die oft parodiert wurden – und bürgerlicher Ideale auszeichnet. Vom Dada gingen erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst aus.
Im Wesentlichen war es eine Revolte gegen die Kunst von Seiten der Künstler selbst, die die Gesellschaft ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten. Traditionelle Kunstformen wurden deshalb satirisch und übertrieben verwendet. (Wikipedia)
Oft wurde auch mit kaum verständlichen Wortgebilden und Texten gearbeitet deren Sinn sich erst nach intensivem Nachdenken erschloss oder gar nicht. (ORF)