Veröffentlicht: 09.11.2021. Rubrik: Unsortiert
Markgeflüster!
Im brandenburgischem, von Seen zerfurchten, Flachland (da habe ich vergangenen August herumrelaxt) sind mir natürlich auch denkwürdige Ereignisse widerfahren von denen ich der geneigten Leserschaft berichten will. An der Uferpromenade eines, der bereits erwähnten Gewässer, begegnete Hund und ich einem blonden jungen Recken der nicht nur einen kleinen Kopf, breite Schultern, schmale Hüften und große Füße sein eigen nannte (fast wie der junge Dieter Bohlen) sondern auch Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln trug. Auf seine Anfrage hin ob denn meine Töle ook beißen könne (verordnete ihn in die Küstenregion) antwortete ich ihm ordentlich, habe ich als Kind so gelernt, zu Beginn in Ober- oder Untermandarin, kann auch Kantonesisch gewesen sein wie folgt: „Höre ma zu du großlatschiger, abstehohriger Pavian“, in der Hoffnung das der Knabe zumindest den Anfang nicht verstanden hat fuhr ich im geschliffensten Hochdeutsch wo gibt fort: „sollte ich das Tier von der Leine lösen oder aufgrund unerwarteter Ereignisse selbige fallen lassen wäre nicht einmal die Zeit deinerseits ein hochkompliziertes Wort mit mindestens fünfundvierzig Silben auszusprechen, dieser Hund hätte dich zuvor filetiert“. Zuerst klappte da seine Kinnlade nach unten, die Augen verdrehten sich träumerisch, dann wurde der Blick leer, die Stirn runzelte sich heftig und ich denke mein Hund hätte alle Zeit der Welt gehabt an diesem Burschen herumzuknabbern. Zudem konnte der Bengel offensichtlich kein Chinesisch irgendwelcher Art, das Ganze wäre sonst vermutlich schmerzhaft für mich ausgegangen. (ORF)
