Veröffentlicht: 26.10.2021. Rubrik: Grusel und Horror
Überlieferung
In einem dunklen Grund, welcher schon damals ein Funkloch war und heute noch ist, unweit von Erfurt (dazumal ERFORDIA), lag ein Kloster. Nachdem die Mönche jahrzehntelang verrichteten was Mönche so taten, verfielen sie der Völlerei und Unkeuschheit sowie noch mehr aber nicht näher berichteter Unsitten. Von Morgenan bis Abendaus fraßen, soffen und hurten sie das es nur so eine Art hatte. Sie trieben Unzucht mit allem was sich nicht schneller bewegen konnte als sie und das wurde im Laufe der Jahre immer weniger. Eines Tages beschloß ihr aller Oberster oder aber eine tektonische Angelegenheit, dass es ein Ende haben müsse mit der ganzen Tollerei. Nachtens, von Blitzen aufgehellt und bei heftigem Regen (im modernen Sprachgebrauch ein heftiges Unwetter), tat sich die Erde auf und verschlang das ganze Gemäuer incl. allen, lebenden und toten, Inventars mit einem gierigen, schlürfenden und krachenden Geräusch (letzteres schriftstellerische Freiheit). Hinweg und unauffindbar war er verschwunden, der Sündenpfuhl und nur noch in Legenden und bunten Bildern wird davon berichtet. Heute befindet sich an dieser Stelle ein beliebtes Ausflugsrestaurant, die Grundmühle bei Tiefthal im Orphalgrund. Da kann man die Mär vom verruchten Kloster noch in Bildern, welche dort angebracht sind, bestaunen. War es göttliche Gerechtigkeit oder nur eine Art Erdverwerfung die diesen Hort des Unheils verschlang ? Man wird es wohl nie erfahren. Der jetzige Wirt der Grundmühle schwört Stein und Bein das manchmal noch übergewichtige Mönche in der Gegend rumspuken.(ORF)