Hund im Rohr! (HIR)

Herrschaftszeiten, da meint man alles bedacht zu haben bevor man den Rüden frei laufen lässt, wie kein Personenverkehr in der Nähe, keinerlei Wildbewegungen im näheren Bereich, Null intakte Fremdrüden in Sicht meines Alfy usw. Jedenfalls waren alle diese Voraussetzungen gegeben und ich ließ meinem Hund an einem Feld frei laufen. Hatte auch alles bestens funktioniert, mit den Rufen bzw. Signalen „Halt, Sitz, Platz!“ oder als Krönung vom Ganzen „zu mir!“ bis wir zu einem Bachlauf gelangten der durch ein Betonrohr mit einem nachfolgenden Fließgewässer verbunden war. In eben dem Moment bewegte sich die schwarzfeuchte Schnuffelnase meines Freundes in Richtung Erdboden und er düste überraschend los. Mein Rufen welches dann in hysterisches Blöken überging fruchtete gar nichts mehr. Der Hund raste in Richtung Rohr und dann mit Kopf in selbiges hinein. Ob ihn Testosteron steuerte weil vielleicht zuvor eine läufige Hündin, kleinerer Bauart, durch eben jenes Rohr gelaufen war, der Jagdtrieb in ihm Oberhand gewann und er vermeinte ein junger Fuchs versteckte sich da bzw. eine Feldmaus oder ein Feldhase, ich vermag es nicht zu sagen. Der Hund steckte jedenfalls mit dem Kopf fest und trommelte panisch mit den Läufen. Da nützte gutes Zureden und die Aufforderung sich doch rückwärts zu bewegen gar nichts. Ich musste es riskieren selbst Hand anzulegen und mein bestes Fellstück aus seiner mißlichen Lage zu befreien. Das war nicht ganz ungefährlich, das Tier war in Panik und es hätte durchaus zu Angstbeißattacken führen können sobald der Kopf frei war. Zum Glück kam es nicht dazu und nachdem ich meinen Freund ausgiebig wieder beruhigt hatte nahm ich ihn lieber wieder an die Leine. (ORF)

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