Veröffentlicht: 20.12.2019. Rubrik: Märchenhaftes
Destiny
Kapitel 1
Mein Körper war wie gelähmt, der Regen tropfte gnadenlos auf mich herab.
Die Dunkelheit des Wahldes macht mir Angst, der Mond schien nur auf mich zu scheinen.
Ich kann das Gefühl nicht los werden das mich jemand beobachtet, doch sicher bin ich mir das ich Atemzüge höre.
Ich dreh mich so schnell wie möglich um aber das einzige was ich erkennen kann ist die Silhouette eines Mannes.
Er scheint etwas sagen zu wollen aber ich kann ihn nicht verstehen, ich gehe auf ihn zu ohne eine angst verspüren zu müssen.
Als ich nah genug an ihn dran war schnappte er erneut nach Luft doch bevor ich ihn hören konnte sah ich die Decke meinem Zimmer.
Dieser Trau verfolgt mich schon seit 3 Monate als ich auf dem nachhause weg ein Autounfall hatte, sagen mir zu mindestens die Ärzte.
Ich kann mich vor dem Autounfall an nichts mehr erinnern.
Als ich ins Krankenhaus eingeliefert worden bin fühlte ich das ich abgesehen von meinem Gedächtnis noch etwas viel Wichtigeres vergessen hatte.
Doch um das herauszufinden hatte ich noch genug Zeit.
Jetzt muss ich mal pünktlich zur Arbeit erscheinen, ich mach mein Kleiderschrank auf und zieh mir meine Kellner Uniform an.
Mit einem Haargummi binde ich mir meine hüften langen schwarzen Haaren zu einem Zopf zusammen.
Dadurch das meine Arbeit nur 20 min. entfernt ist kann ich noch in Ruhe mein Kaffee austrinken.
Auf dem Weg zur Arbeit kam mir ein älterer Herr mit seinem kleinen Hund entgegen, der Hund fing sofort am zu Knurren und Bellen sobald er mich sah aber das ist ja nichts Neues seit dem Unfall reagieren fast alle Hunde so auf mich.
Endlich zur Arbeit angekommen stand Anna vor dem Personaleingang und wartete schon auf mich, dass wir unsere Schicht gemeinsam beginnen konnten.
Anna ist nicht nur meine Arbeitskollegin, sondern auch mittlerweile meine beste Freundin, sie hat mir geholfen seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Die Möglichkeit hier zu arbeiten hat sie mir auch verschaff.
„Morgen Kyra, du Schaust nicht sehr ausgeschlafen aus…“ sagte sie zu mir wehrend ich auf sie zuging.
„Was du nicht sagst, ich hatte schon wieder denselben Traum und konnte wiedermal nicht hören was er zu mir sagte“
Anna fragte neugierig: „Konntest du diesmal sein Gesicht sehen?“
Ich schüttelte kurz mit dem Kopf und wir gingen ins Kaffee ohne weiter darüber zu reden.
Der Tag war schon ziemlich anstrengend aber ich konnte mich nicht richtig konzentrieren und habe viele Fehler gemacht.
Seit einer kurzen Zeit habe ich das Gefühl das etwas nicht mit mir stimmt, es passieren immer so viele Sachen die ich mir einfach nicht erklären kann.
Erst letztens als Anna fast ein Glas runter fallen ließ konnte ich es auffangen ohne es bemerkt zu haben.
Es ging wie ein Reflex.
Anna riss mich aus meinen Gedanken und sagte mir voll erfreut das wir nur mehr eine halbe Stunde vor Dienstschluss sind.
Kurz vor Kassenschluss kam noch jemand rein.
Ich drehte mich zu Tür um zu sagen das wir schließen doch seine Präsenz hat mich für einen kurzen Augenblick sprachlos gemacht.
Etwas an ihn hat mich angezogen ich weiß nicht ob es die Weisen kurzen glänzenden Haaren waren oder seine penetranten schwarzen Augen.
Mit stotternden Wörter versuchte ich ihn zu sagen das wir geschlossen hatten, aber er kam dann langsam auf mich zu und starrte mir immer noch mit einem tiefen Blick in die Augen und blieb ein paar Zentimeter vor mir stehen.
Ich versuchte etwas zu sagen doch er war schneller: „Ist Anna da?“ fragte er mit einer tiefen Stimme.
Nachdem ich wieder zur sinnen kam sagte ich „Sie ist kurz den Müll rausbringen, sie ist sicher gleich wieder da.“
„Ok, ich warte hier solange“
Ich räumte noch die Letzen Gläser ein und spürte wie er mich nicht aus den Augen lies.
Ich wollte ihn schon fragen wieso er mich ununterbrochen anstarrte aber bevor ich ihn zu Rede stellen konnte kam Anna rein.
„Was machst du hier Nathan“ schrie Anna mit einem geschockten aber doch besorgten Ton.
Sie ging daraufhin direkt auf ihn zu und zerrte ihn aus dem Café.
Das Anna sich so Aufregen kann habe ich noch nie erlebt, sie ist normalerweise die ruhe in Person.
Durch das Fenster sah ich das die Beiden eine heftige Unterhaltung führten aber ich konnte es nicht verstehen was sie sagten.
Nach einer Weile kam Anna wieder rein, aber ich konnte immer noch nicht mein Blick von ihn weichen.
Er sah mich mit einem Traurigen blick an und ging dann auch wieder.
„Wer war das“
„Nur ein bekannter“
„Ist etwas passiert? Es sah nämlich so aus als hättet ihr euch gestritten“
„Nicht so wichtig aber geh ihn lieber aus dem weg er verursacht nur Probleme!“
Ich bin nicht weiter drauf eingegangen und habe mich auf dem Heimweg gemacht.
Auf dem weg sind mir allerlei Fragen im Kopf herumgeschwirrt.
Wer war dieser Nathan.
Ich habe das Gefühl das Anna mir etwas verschweigt, warum wollte sie mir den Grund weswegen sie gestritten haben nicht sagen.
Und die wichtigste Frage war wieso ich mich nur so von ihn angezogen fühlte obwohl ich ihn nicht kenne.
Ohne es bemerkt zu haben war ich schon zuhause.
Den Rest des Tages ließ ich es entspannt angehen und las noch ein Buch auf der Couch mit einer Tasse heißer Schokolade.
Kurz vor Mitternacht rief mich Anna an.
Sie erzählte mir von einem Club den sie besuchen wollte und dadurch das wir beide morgen frei haben, hatte ich keine Wahl als mitzugehen.
Für den Anlass wollte sie unbedingt noch shoppen gehen, ist ja nicht so als hätte sie schon genug Klamotten.
Ist aber auch eine Möglichkeit für mich den Kopf frei zu bekommen und neue Klamotten sind ja immer was Gutes.